Das Zukunftspanel ist die einzige Langzeitstudie in Deutschland zum Thema „Digitale Verwaltung“, die alle Verwaltungsebenen systematisch erfasst. Ihr Beginn geht auf das Jahr 2002 – damals unter dem Namen „Monitoring eGovernment“ – zurück. Die Befragungen erzielen stets hohe Rücklaufquoten, in diesem Jahr über 20 Prozent: Von 1.346 angeschriebenen Behörden antworteten 276. Darunter war der Anteil der Bundesbehörden mit 35 Prozent am höchsten, gefolgt von den Landesbehörden mit knapp 20 Prozent. Befragt wurden jeweils die obersten Entscheidungsträger*innen bzw. Behördenleiter*innen.
Zentrale Ergebnisse der bundesweiten Befragung sind:
- Behördenleiter*innen beurteilen den Fortschritt zentraler Modernisierungsvorhaben der aktuellen Legislaturperiode kritisch (v.a. OZG, Portalverbund, Glasfaserausbau)
- Behördenleiter*innen sehen erhebliche Schwächen beim bisherigen Pandemie-Management v.a. in Bezug auf Homeschooling, Beschaffungswesen, Krisenmanagement im föderalen System, Umsetzung von Restriktionen, Gesundheitsämter
- Der Fortschritt bei der Verwaltungsdigitalisierung wird für alle Verwaltungsebenen stark skeptisch gesehen, allerdings deutlich besser als vor 2 Jahren
Mit diesen Forderungen treten Behördenleiter*innen u. a. an die Politik heran:
- Bei aktuellen Modernisierungsvorhaben den Umsetzungserfolg besser sicherstellen
- Eine Neuorganisation der Digitalisierung in Richtung eines neuen Ministeriums für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung, das auch noch andere Zukunftsthemen steuert
- Ein Programm für einen Kapazitätsaufbau (budgetär/personell) in zentralen Zukunftsthemen (Klimawandel, Digitalisierung, KI) sowie zur Stärkung von Investitionen in Infrastruktur.
Der Zukunftskongress Staat & Verwaltung, der Mitte Dezember in Berlin zum 8. Mal stattfinden wird, hat es sich 2021 zur Aufgabe gemacht, 10 Zukunftsaufgaben für Deutschland und seine Verwaltung bis 2025 zu formulieren