Digital und bürgernah? – Ja, aber passt auf meine Daten auf!
VMware-Studie zeigt: Deutsche Bürger wünschen sich mehr Transparenz bei der Verwendung ihrer Daten
45 Prozent der deutschen Bürger (zum Vergleich: 64 Prozent in den anderen europäischen Ländern) machen sich zunehmend Sorgen um die Sicherheit ihres digitalen Fußabdrucks im Internet. 32 Prozent (41 Prozent in Europa) fürchten, dass Unternehmen tracken, was sie auf ihren Geräten tun. Tatsächlich zeigt sich fast jeder Zweite zwiegespalten, wenn es um den Umgang von Unternehmen und Regierung mit Daten und technologischen Geräten geht. Selbst bei Lösungen, die kaum in unser tägliches Leben eingreifen, sind sie zurückhaltend – 15 Prozent (24 Prozent in Europa) fürchten die Einführung intelligenter Mülleimer durch die Kommunalverwaltungen, um den Abfall in ihrem Gebiet effektiver zu entsorgen. Deshalb wollen 55 Prozent (61 Prozent in Europa) alltägliche Daten – wie Einkäufe und Aktivitäten – nicht weitergeben, auch wenn dadurch intelligentere und umweltfreundliche Infrastrukturen entwickelt werden könnten.
Transparenz fördert das Vertrauen in digitale Services
Trotz aller Vorbehalte sind sich drei Viertel der deutschen sowie der europäischen Befragten einig, dass die Netzverbindungen in ländlichen Gegenden verbessert werden müssen, damit eine Nation wirklich als digitalisiert betrachtet werden kann. Und sogar 43 Prozent (42 Prozent in Europa) fühlen sich mit der Nutzung autonomer öffentlicher Verkehrsmittel – das heißt selbstfahrender Busse, Züge oder Shuttles – wohl, um von einem Ort zum anderen zu gelangen.
Tatsächlich hat die Mehrheit großes Interesse an digitalen Dienstleistungen im öffentlichen Bereich. Die Bürger wünschen sich lediglich, die Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu behalten. Die digitale Skepsis, die große Bevölkerungsteile gegenüber Unternehmen und der Regierung empfinden, beruht auf der mangelnden Transparenz über die Verwendung und den Schutz der Verbraucherdaten.
Im europäischen Vergleich ist Deutschland, was das Vertrauen der Bevölkerung in die Verarbeitung ihrer Daten durch die Regierung angeht, relativ gut aufgestellt. Dennoch gilt sowohl für deutsche als auch europäische Behörden, die digitale Skepsis der Bürger in Vertrauen umzuwandeln.
Datenschutzhinweise nutzerfreundlich gestalten
Doch Transparenz allein reicht nicht aus, um vertrauensvolle Beziehungen zwischen Unternehmen und Verbrauchern aufzubauen. Auch das Lesen von langen und komplizierten Datenschutzhinweisen empfinden die Nutzer als mühsam. Folglich brauchen wir einen Ansatz, der Wahlmöglichkeiten und Kontrolle in den Vordergrund stellt.
Fest steht, dass Daten die Basis aller technologischen Innovationen und digitalen Chancen sind. Die Studie zeigt allerdings, dass eine automatisierte Regulierung des Verkehrs, des Energieverbrauchs in Gebäuden oder der Müllentsorgung nur dann gelingen kann, wenn mit den Konsumenten zusammengearbeitet wird. Die Bürger müssen aktiv miteinbezogen werden und das Gefühl haben, die Kontrolle über die persönlichen Daten zu behalten.
Das Vertrauen der Bürger erarbeiten
Noch immer gibt es eine große Kluft zwischen dem digitalen Appetit der Verbraucher und ihrem Vertrauen in die Verwendung ihrer Daten zur Schaffung solcher Dienste und Erfahrungen. Dieses Misstrauen hat einen Punkt erreicht, an dem es das Potenzial der Technologie, unsere Wirtschaft, Gesellschaft und unseren Planeten zu verbessern, untergraben könnte. In der sich immer weiter ausdehnenden digitalen Welt liegt die Verantwortung für die Wiederherstellung des Vertrauens in die Technik unweigerlich auf den Schultern der Unternehmen aus der Technikbranche und den Regierungen.
Sie sind es ihren Kunden und Wählern schuldig, die Art und Weise, wie sie mit ihnen in Kontakt treten neu zu bewerten – unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Wenn nicht, riskieren sie, sie ganz zu verlieren. Versierte Unternehmen und Regierungen werden dies jetzt erkennen und Lösungen entwickeln, die auf der individuellen Wahl und der Kontrolle über die Daten beruhen.
Transparenz und sichere IT-Infrastrukturen schaffen
Dabei sollten sie zwei Ebenen beachten. Zum einen geht es um die direkten Kontaktpunkte mit den Bürgern bzw. Konsumenten über Online-Bürgerservices und Apps. Hier ist Transparenz beim Sammeln und bei der Verarbeitung der Daten angesagt – in übersichtlicher und leicht verständlicher Form.
Zum anderen geht es um die dahinterliegende IT-Infrastruktur. Hier sollten Behörden, Kommunen, Städte, Versorger und Unternehmen bzw. deren IT-Verantwortliche ihren IT-Dienstleistern und deren Partner dezidierte Fragen stellen:
-
Wie ernst nehmen sie ihre Rolle als Aufklärer und Vermittler? Welche Hilfestellungen geben sie Bürgern, um die Gefahren von Datenmissbrauch zu erkennen? Oder unterstützen sie bei der Entscheidung, welche Nutzerdaten überhaupt erhoben werden müssen? Kommunizieren sie hinreichend, welchen Mehrwert Nutzerdaten für den technologischen Fortschritt bringen?
-
Kommen Multi-Cloud-Lösungen zum Einsatz, die durch ein Zusammenspiel von On-Premise-Rechenzentren, Private und Public-Clouds den Vorgaben für den Datenschutz entsprechen? Welche intrinsischen Sicherheitskonzepte werden in die IT-Infrastrukturen integriert, die den Schutz von Anwendungen, Daten und Infrastruktur gewährleisten?
Der Weg hin zu mehr Vertrauen seitens der Bürger und Konsumenten scheint mühsam. Aber er ist unumgänglich. Nur so kann der Weg in eine digitale Zukunft gelingen.
Über die Studie
Diese Untersuchung wurde im Rahmen einer von VMware in Auftrag gegebenen Online-Umfrage unter 6.214 Verbrauchern in 5 Ländern durchgeführt - Großbritannien (2.060), Frankreich (1.124), Deutschland (1.030), Italien (1.020) und Spanien (1.021). Die Feldarbeit wurde von YouGov zwischen dem 31. Januar und dem 22. März 2022 durchgeführt. Die Zahlen wurden gewichtet und sind repräsentativ für alle Erwachsenen des Landes (ab 18 Jahren).