Symbolbild: Vier Hände sind übereinander gelegt
© Adobe Stock, Sutlafk

Kommunale IT im digitalen Wandel

Endspurt für das Onlinezugangsgesetz: So geht Nordrhein-Westfalen vor

Gemeinsam für ein digitales Nordrhein-Westfalen: Das Kompetenzzentrum Digitalisierung des KDN unterstützt Kommunen und ihre IT-Dienstleister bei der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes.

Die Verwaltungsdigitalisierung läuft auf Hochtouren: Viele Kommunen nutzen die Chance des Onlinezugangsgesetzes (OZG), ihre Verwaltungsleistungen digital über Portalstrukturen anzubieten und dabei auch ihre Prozesse vollständig zu modernisieren – mehr Transparenz und weniger Bürokratie lautet die Devise. Der Vorteil? Online-Dienste schaffen die Möglichkeit, Services einfach und schnell rund um die Uhr für Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen.

Das Kompetenzzentrum Digitalisierung (CCD) des KDN unterstützt Kommunen und ihre IT-Dienstleister mit einem vielfältigen Beratungs- und Informationsangebot beim digitalen Wandel. Als eine vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Einrichtung des Dachverbandes kommunaler IT-Dienstleister entwickelt das CCD Digitalisierungskonzepte und fördert die Bereitstellung von IT-Lösungen. Damit Behördengänge mit langen Wartezeiten und komplexen Papieranträgen zukünftig der Vergangenheit angehören, arbeitet das CCD gemeinsam mit seinen Partnern 2022 im »Jahr der OZG-Umsetzung« weiterhin Hand im Hand, um fristgerecht möglichst viele Online-Dienste für Kommunen in Betrieb zu nehmen.

Blick auf 2022 – Umsetzung OZG-relevanter Online-Dienste            

In Nordrhein-Westfalen koordiniert das CCD die kommunale OZG-Umsetzung. In gemeinsamen Projektgruppen mit Kommunen und IT-Dienstleistern realisiert es die Digitalisierung von über 600 OZG-relevanten Verwaltungsleistungen, die in 14 Themenfelder unterteilt sind. Die offene Datenbank des KDN gibt einen Überblick über Projektdetails, Status-Informationen und Zuständigkeiten. Insgesamt hat das CCD bereits 168 Umsetzungsprojekte ins Leben gerufen. Im Fokus steht dabei die Umsetzung von priorisierten OZG-Leistungen mit einem hohen Nachnutzungsbedarf. Aktuell sind 18 Projekte in Vorbereitung sowie jeweils 46 in Konzeption und Umsetzung. Weitere 30 Projekte befinden sich NRW-weit in der Pilotierungsphase, acht werden bundesweit ausgerollt. Noch nicht gestartet sind vier Projekte und zurückgestellt  das heißt zum Beispiel aufgrund von geringen Fallzahlen depriorisiert  sind 16 Projekte. Mit Blick auf das Fristende der OZG-Umsetzung Ende 2022 hat sich das CCD das Ziel gesetzt, bis Mitte des Jahres alle offenen Projekte anzustoßen und die Konzeptionsphasen abzuschließen. Zur Roadmap-Planung gehört ebenfalls, im zweiten Halbjahr alle zentral gemanagten OZG-Dienste in die Pilotierung und ins flächendeckende Rollout zu bringen. Dabei sollen auch Standards zu Datenschutz, IT-Sicherheit und Barrierefreiheit in der kommunalen OZG-Umsetzung verankert werden. Ziel ist, die entwickelten Online-Dienste unter dem Dach des Kommunalportal.NRW zur Verfügung zu stellen.

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Die Digitalisierung der kommunalen Verwaltung ist eine große Aufgabe. Im Kompetenzzentrum Digitalisierung ist durch die Zusammenarbeit vieler Partner ein großes Know-how gebündelt, von dem die Kommunen in NRW im Prozess des digitalen Wandels profitieren.

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Clarisse Schröder, OZG-Gesamtkoordinatorin im CCD

Um die Kommunen in NRW bei der Verwaltungsdigitalisierung zu begleiten, hat das CCD ein umfassendes Informationsangebot aufgebaut. Dazu zählen regelmäßig stattfindende OZG-Workshops und Austauschtermine, Blogartikel zu Projektfortschritten sowie eigene Newsletter für jedes OZG-Themenfeld. Außerdem soll eine große Kampagne des CCD und seiner Partner die OZG-Kommunikation stärken. Ziel ist, den Kommunen in NRW im Rahmen von Informationsveranstaltungen fertiggestellte Online-Dienste vorzustellen, bei denen der Nachnutzungsbedarf besonders hoch ist. Begleitend dazu werden Erklärvideos und Anbindungsleitfäden erstellt.

Kommunalportal.NRW als schlüsselfertige OZG-Lösung

Auf dem Kommunalportal.NRW werden die entwickelten Online-Dienste allen Kommunen in NRW auf Basis einer standardisierten IT-Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Einen ersten Eindruck über die Vielfalt der Services gibt das Demoportal des KDN. Die ersten zentral gemanagten OZG-Dienste sind »Einbürgerung« und »Führerschein-Umtausch«. Ergänzt wird das Angebot durch die Form-Solutions-Verlagsbibliothek, die an das Portal angeschlossen wurde. Über 1.000 Formulare können nun wie in einem Webshop mit wenigen Klicks in den kommunalen Mandanten des Portals aktiviert werden. Neben den OZG-Diensten sollen auch E-Government-Lösungen aus dem Förderprogramm »Digitale Modellregionen« des Landes NRW in das Kommunalportal.NRW integriert und somit für andere Kommunen in NRW nachnutzbar werden. Auch Basisdienste wie das Servicekonto.NRW, der Bezahldienst ePayBL und eine Datenaustauschplattform sind über Standard-Schnittstellen mit dem Portal verknüpft.

Das Kommunalportal.NRW wird als gemeinsames Digitalisierungsprojekt der KDN-Mitglieder stetig weiterentwickelt. 2022 steht der Rollout in NRW im Fokus. Bereits 30 Kommunen befinden sich aktuell im Onboarding-Prozess. Das CCD begleitet interessierte Kommunen bei den wichtigsten Schritten – von der Einrichtung eines Mandanten auf dem Portal bis zum Go-Live. Der gesamte Prozess ist in einem ausführlichen Anbindungsleitfaden dokumentiert. Für bereits angeschlossene Kommunen ist eine Supportinfrastruktur im Aufbau. In der virtuellen Veranstaltungsreihe »Spotlight Kommunalportal.NRW« gibt es außerdem einmal im Monat die Möglichkeit, sich über das Portal zu informieren und Fragen zu stellen.

Bis Ende 2022 sollen nicht nur digitale Serviceleistungen für Bürgerinnen und Bürger bereitgestellt werden, sondern begleitend dazu auch soweit wie möglich die Bearbeitungsprozesse in der Verwaltung digitalisiert werden. Das CCD engagiert sich deshalb für die Einführung von elektronischen Akten und die Stärkung von Open Government.

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Der KDN – Dachverband kommunaler IT-Dienstleister ist mit seinen 29 Mitgliedern, die gemeinsam über 17 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen versorgen, ein wichtiger Partner des Landes und der Kommunen im Prozess der Verwaltungsdigitalisierung. Das Team berichtet regelmäßig in den KDN-Medien – auf der Webseite, im Blog, auf Twitter und YouTube, im Newsletter, in Presseartikeln und Kampagnen – über Neuigkeiten rund den kommunalen, digitalen Wandel in NRW. Sie interessieren sich für die Arbeit des KDN? Erfahren Sie mehr unter: www.kdn.de