Winterdienst 2.0 für smarte Kommunen
Mit Smart Data Services des AKDB-Unternehmensverbunds Ressourcen sparen und besser planen
Nahezu in jedem Winter ertönt aus einer Region in Deutschland der Hilferuf: „Der Winter hat uns fest im Griff. Die Salzvorräte sind aufgebraucht oder neigen sich dem Ende entgegen.“ Eine Situation, die puren Stress bedeutet. Und auch negative Folgen haben kann. Denn die Abhängigkeiten reichen von erhöhtem Unfallrisiko bis hin zu signifikanten wirtschaftlichen Auswirkungen aufgrund unterbrochener Lieferketten. Doch wie in komplexen Abhängigkeitssystemen üblich, sind diese meist von einigen wenigen volatilen Variablen abhängig.
Beim Winterdienst ist es das Wetter. Trotz ständig steigender Computer-Rechenleistungen der globalen Wettermodelle sind nach wie vor Vorhersagen über einen Zeitraum von einigen Tagen hinaus wenig verlässlich. Zudem haben regionale Gegebenheiten sehr großen Einfluss auf das tatsächliche Wetter und können mitunter stark von der Großwetterlage abweichen. Das erschwert nicht nur die Prädiktion des Salzverbrauchs, sondern auch die Routenplanung sowie die Überwachung neuralgischer Straßenabschnitte. Oftmals bleiben nur das Abfahren der Strecken und das persönliche Überprüfen. Unter Druck werden solche Arbeitsabläufe zum echten Härtetest.
Durch den Einsatz des Internet der Dinge und Methoden aus dem Bereich Data & Analytics lässt sich den Verantwortlichen des Winterdiensts eine mächtige Lösung an die Hand geben, die Ressourcen spart und besseres Monitoring und Controlling erlaubt. Die AKDB-Unternehmensgruppe bietet dafür eine IoT-Lösung: den RIWA Winterdienst Plus aus der Smart Data Services-Produktpalette.
Routenplanung
Über die Schnittstelle zu einem Geoinformationssystem können sämtliche Räum- und Streubezirke für den anstehenden Winterdienst organisiert werden. Die Räumbezirke werden dabei grafisch digitalisiert, wobei ein besonderes Augenmerk auf sinnvollen Gebietseinteilungen und Prioritäten liegt. Denn das zum Einsatz kommende Winterdienstfahrzeug muss auch in der Lage sein, die Straßen und Wege des Gebietes befahren zu können. Straßen, Plätze, Wege und kommunale Verkehrsflächen, die der Verkehrspflicht unterliegen, werden als Abschnitte den Bezirken zugewiesen und Straßen mit Sondervereinbarungen entsprechend gekennzeichnet. Die Einteilung der zur Verfügung stehenden Einsatzkräfte rundet die Erfassungs-, Vorbereitungs- und Planungsarbeiten ab.
Fahrzeugbetrieb
Durch den Einsatz moderner Sensorik an den Winterdienst-Fahrzeugen wird auch ein Echtzeitmonitoring der Räum- und Streufahrten ermöglicht. Dank des Datenaustauschs zwischen Räumfahrzeugen und dem Geoinformationssystem werden zum einen die geplanten Routen direkt an den Fahrzeuglenker übermittelt und zum anderen die tatsächlichen Aktivitäten des Fahrzeugs aufgezeichnet.
Durch die optionale Übermittlung der geplanten Fahrrouten an das Navigationssystem bzw. den Bordcomputer des Fahrzeuges sieht der Fahrzeuglenker genau, wo er seinen Winterdienst zu verrichten hat. Sollte zudem ein zugewiesener Fahrer ausfallen, kann ein Ersatzfahrer sofort starten und kennt auf Anhieb die Routen und Besonderheiten des Räumbezirkes. Dank modernster Sensoren an Räumpflug und Streuautomaten sowie der Verbindung von Bordelektronik und Steuergerät lassen sich zudem eine Vielzahl von Fahrzeug- und Winterdienstdaten wie Zeiten, Strecken, Geschwindigkeit, Räumung, Salzstreuung automatisiert an einen Data-Analytics-Hub übertragen und speichern.
Monitoring von Streu- und Räumvorgängen
Im Data-Analytics-Hub kann auf die Fahrzeug- und Winterdienstdaten in Echtzeit stationär wie mobil zugegriffen werden. So lassen sich der Materialverbrauch, die tatsächlich gefahrenen Routen und die Zeiten aller Fahrzeuge in einem Dashboard abrufen und stehen für weitere Analysen zur Verfügung. Über ein im Salzsilo oder in der Salzhalle angebrachten Sensor werden zusätzlich kontinuierlich Informationen zum aktuellen Füllstand und der Salzmenge gemessen und abgefragt. Anhand des noch vorhandenen Salzes, der tatsächlich gefahrenen Kilometer mit Streuvorgängen lässt sich so die Reichweite des Salzes zum Status Quo berechnen und visualisieren. Ordervorgänge können so zeitgerecht angestoßen werden, um auch Lieferanten eine optimale Tourenplanung zu ermöglichen. So lassen sich Kosten einsparen, die durch kurzfristige Lieferungen ausgelöst werden; zudem kann einem Leerstand effektiv vorgebeugt werden.
Überwachung der Straßenzustände
Schneit es nachts? Gefriert es? Wie sieht es auf den bewaldeten Nebenstrecken aus? Durch die Anbringung von Fahrbahnsensoren an neuralgischen Stellen stehen darüber hinaus verlässliche und vor allem Daten in Echtzeit rund um den Fahrbahnzustand, wie zum Beispiel Fahrbahntemperatur, Wasserfilmdicke, Tiefentemperatur, Luftfeuchte etc. zur Verfügung. Optional lassen sich diese Messwerte auch durch kleine, lokal aufgestellte Wetterstationen erweitern. Dadurch gibt es weitere wichtige Echtzeitinformationen, um bessere Entscheidung im operativen Betrieb treffen zu können. Bei Überschreitung von Grenzwerten lassen sich so auch proaktive Warnmeldungen auslösen, die direkt Einfluss in die Routenplanung und die Priorisierung der Fahrten nehmen.
Dokumentation aller Verkehrspflichten
Die nachweisliche Dokumentationspflicht ist durch die gespeicherten Daten vollumfassend erfüllt und auch die Erstellung von Berichten und Auswertungen über Maschinen- und Personaleinsatz, Fahrten und Materialverbrauch ist auf einfache und integrierte Art und Weise gegeben. Durch eine mögliche Schnittstelle zu einem Ressourcenmanager werden zusätzlich Kosten- und Leistungserfassung, Abrechnung sowie die Arbeitszeiten der Mitarbeiter kontiert und verrechnet. Ständige Kontrollfahrten und damit ineffizienter Einsatz von Ressourcen gehören damit der Vergangenheit an.
Daten für die Daseinsfürsorge nutzbar machen
Das AKDB Smart City Competence Center gehört dem Unternehmensverbund aus AKDB, digitalfabriX, RIWA und roosi an. Es entwickelt Lösungen rund um den Themenkomplex Smart City und Smart Community. Das Lösungsangebot reicht mittlerweile vom smarten RIWA Winterdienst Plus über smartes Parkplatzmanagement bis hin zum smarten Gebäudemanagement. Gebündelt werden die gemeinsamen Angebote, Produkte und Lösungen unter der Produktmarke Smart Data Services.
In Zukunft werden auch Daten aus kommunalen Fachverfahren an die Smart Data Services angebunden sein. Beispielsweise aus den Bereichen Finanzwesen, Personalwesen, Einwohnerwesen und Kita-Management. Damit Kommunalverwaltungen nachhaltigere, datengetriebene Entscheidungen treffen können.