Warum ist Datenkompetenz wertvoll?
Datenkompetenz auszubauen fordert nicht allein die Politik. Auch ist Datenkompetenz keine singuläre Thematik der Digitalwirtschaft. Auf dem 9. Zukunftskongress Staat & Verwaltung diskutierte die öffentliche Verwaltung intensiv, wie wertvoll Datenkompetenz ist. Denn kompetente Nutzung von Daten wirkt wertschöpfend – auch im Verwaltungshandeln – und sie ist der Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Transformation in Ministerien, Behörden und Ämtern.
Auch wenn das Thema Datenkompetenz in der neuen Datenstrategie der Bundesregierung fehlt – der Arbeitstitel des Entwurfs „Mehr und bessere Daten für neue, effektive und zukunftsfähige Datennutzung“ zeigt, wie wichtig Datenkompetenz nicht nur heute, sondern auch in Zukunft bleiben wird. Die Bundesregierung wolle „mit konkreten Vorschlägen, wie wir mehr Daten nutzen, die Datenqualität verbessern und den Datenaustausch sicher gestalten können“ und eine „mutige Datenkultur in Deutschland fördern“, erläuterte Benjamin Brake, Abteilungsleiter Datenpolitik im BMDV gegenüber der Presse. Datenkompetenz ist und bleibt also das A und O bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung.
Datenkompetenz verstehen wir im engeren Sinne als die Fähigkeit, individuell und in Organisationen souverän und reflektiert Daten zu sammeln, zu managen, auszuwerten und zu nutzen sowie sich an der gesellschaftlichen Diskussion über den Umgang mit Daten zu beteiligen. Datenkompetenz oder Data Literacy beschreibt u. a. die Fähigkeit, mit Daten in technischer, ökonomischer, ethischer und rechtlicher Hinsicht kompetent und werteorientiert umzugehen. Die Datenkompetenz ist Grundlage und eine essenzielle Fähigkeit im Umgang mit der Digitalisierung.
Datenkompetenz – ein modulares und individuelles Konzept
Dem Verständnis der Bundesregierung folgend kann Datenkompetenz als modulares Konzept betrachtet werden. Oder auch als Baukasten. Viele Klötzchen – aufeinander aufbauend, sich ergänzend oder auch einzeln stehend – bilden Kompetenz. Kenntnisse aus Bereichen wie Statistik, Informatik oder Kommunikation – gelbe, blaue oder rote Klötzchen – gehören dazu. Technisches Wissen, analytische Fähigkeiten und kritisches Denken – grüne, weiße, schwarze Klötzchen – ebenso.
Allerdings erlaubt die Modularität vielfältige individuelle Konstrukte. Schon allein aus sieben Steinen ergeben sich 85 Milliarden Möglichkeiten. So können Aspekte von Datenkompetenz je nach Mitarbeitenden-Profil passgenau verknüpft werden. Schließlich sind nicht alle Aspekte für jeden Datennutzenden von gleicher Wichtigkeit. Analysten und Anwendungsbetreuer benötigen eher breites und teils tiefes Wissen – also einen Wolkenkratzer aus möglichst allen Farben. Datennutzenden und -konsumenten genügt hingegen in der Regel ein basales Verständnis – ein schicker Bungalow in grün, weiß oder schwarz sozusagen. Die Position in der Verwaltung oder auch die Rolle im Team sind somit eine gute Richtschnur für den Bauplan von Datenkompetenz.
Ein Aspekt hat hingegen unabhängig von Stelle und Stellung in der öffentlichen Verwaltung stets Gewicht. So wie die Noppen die Klötzchen zusammenhalten, wirkt ein gewisses Verständnis für Daten und ihre Wertigkeit beim Aufbau von Datenkompetenz als Klemmkraft. Daten als wertvolle Ressource ansehen, Datenanalyse als Basis datengestützter Entscheidungen schätzen, kompetente Nutzung von Daten als wertschöpfend anerkennen – das ist das Fundament von Datenkompetenz. Auf dieser Basis können Kompetenzen wachsen, gefördert und angewandt werden. Zugleich gedeiht auf diesem Grund auch die organisationsweite Datenkompetenz.
Datenkompetenz der Organisation
Denn jedes Klötzchen steht für Kenntnis: sei es verschiedener Methoden, Techniken und Werkzeuge zur Verarbeitung und Visualisierung von Daten. Sei es basales Wissen um Datenarten und -formate oder ein gewisses Know-how im Daten- Management usw. Alle Kompetenzen zusammen bilden die Datenkompetenz der Organisation ab.
Datenkompetenz ist also heutzutage weder ein Alleinstellungsmerkmal der IT-Abteilung noch ein rein der Informatik vorbehaltenes Thema. Entscheidend ist, ob Mitarbeiter:innen der öffentlichen Verwaltung mit ihrer Expertise und ihren Erfahrungen die digitale Transformation mitgestalten können und wollen.
Aus unserer mehr als 25-jährigen Zusammenarbeit mit der öffentlichen Verwaltung wissen wir: Datenkompetenz entsteht zumeist im Prozess. Schulungen und Weiterbildungen zum Thema liefern dabei ein gutes Fundament, um die Potenziale der Digitalisierung ausschöpfen zu können. Sie helfen, grundlegende Kenntnisse über die Wertigkeit von Datenanalyse, Datenvisualisierung und Datenmanagement zu erwerben.
So komplex die technologischen Herausforderungen sind: Uns ist ebenso bewusst, wie anspruchsvoll auch der Aufbau organisationsweiter Datenkompetenz ist. Denn sie erfordert gemeinsames Verständnis, transparentes Vorgehen und Kommunikation auf Augenhöhe. Unsere umfangreiche Projektarbeit mit Behörden und Ministerien bestätigt diese Einsicht immer wieder. Auch Stellen und Stellungen in der öffentlichen Verwaltung sowie den vielfältigen Aspekten von Datenkompetenz schenken wir bei der Entwicklung unserer passgenauen Lösungen große Aufmerksamkeit. All diese Faktoren spiegeln sich bspw. in verschiedenen Nutzerrollen wider und sind erfahrbar in der intuitiven Handhabung von disy Candeza.