Nicht nur die Regierungsparteien, auch knapp zwei Drittel der Deutschen halten es für essenziell, dass Behörden und Verwaltungen unabhängig und selbstbestimmt über den Einsatz von digitalen Technologien und Infrastrukturen entscheiden können und die Daten vor dem Zugriff Unberechtigter geschützt sind. Zugleich wünschen sie sich insgesamt mehr Tempo bei der Digitalisierung von Bundes- und Landesbehörden.
Souveränität plus Schnelligkeit, die Forderungen aus Zivilgesellschaft und Politik stellen Verwaltungen vor vielfältige Herausforderungen. Denn Zeit, Personal und Ressourcen sind häufig knapp. Wachsende Arbeitsverdichtung, neue Aufgaben und Krisen beschränken den Spielraum, um sowohl digitale Transformation als auch Souveränität gleichermaßen und zügig voranzubringen.
Autonomie ist das Ziel – Handlungsspielräume wahren die Aufgabe
Die Erwartungen sind groß – Potenziale noch nicht voll ausgeschöpft. Darauf wies nicht zuletzt der IT-Planungsrat hin. Der Rat, geschaffen um föderal übergreifende Standards für die Digitalisierung der Verwaltung zu erarbeiten, warnte in seinem Strategiepapier vor „zum Teil kritischen - Abhängigkeiten von einzelnen Technologieanbietern“ in der öffentlichen Verwaltung. Denn dies berge die Gefahr, die Kontrolle über die eigene IT zu verlieren und u.a. Informations- und Datenschutz gemäß nationalen und EU-weit gültigen Vorgaben nicht mehr gewährleisten zu können. Digitale Souveränität ist seitdem das A und O sowohl bei der Beschaffung als auch der Entwicklung und dem Einsatz von IT-Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen. Aber was steckt hinter dem Label?
Eine Strategie – drei Ziele
Im Kern, so der IT-Planungsrat, umfasst digitale Souveränität „die Fähigkeiten und Möglichkeiten von (…) Institutionen, ihre Rollen in der digitalen Welt selbständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können“. Bund, Länder und Kommunen agieren in diesem Kosmos sowohl als Nutzer, Bereitsteller und Auftraggeber von digitalen Technologien. In diesen idealtypischen Rollen verfolgt die öffentliche Verwaltung drei strategische Ziele:
- Abhängigkeit mindern: Die öffentliche Verwaltung wählt frei zwischen alternativen und erprobten IT-Lösungen, IT -Komponenten und Anbietern. IT-Architekturen, Wege der Beschaffung und Personalschulungen sind darauf ausgelegt mit verhältnismäßigen Kosten und angemessenem Aufwand auch kurzfristig zwischen Produkten zu wechseln.
- IT mitgestalten: Der öffentliche Sektor gestaltet seine IT mit. Dazu hat er die nötigen Kompetenzen und Arbeitsstrukturen geschaffen. Zugleich initiiert er die Zusammenarbeit mit Anbietern und stellt bei Bedarf die weitere Entwicklung und den Betrieb seiner IT sicher.
- Anbieter beeinflussen: Die öffentliche Verwaltung redet mit, sei es zum Beispiel in Bezug auf die Eigenschaften des Produktes oder auch die Vertragsgestaltung. Sie gibt verbindliche Richtlinien zur Informationssicherheit und zum Datenschutz vor und nimmt u. a. Einfluss auf Lizenzmodelle und die Produkt-Roadmap.
Zusammengenommen bilden die vom IT-Planungsrat mit Bund, Ländern und Kommunen entwickelten strategischen Ziele einen ganzheitlichen Ansatz, um Abhängigkeiten effektiv entgegenzusteuern. In einer idealen Welt, so empfiehlt der Rat, verfolgt die öffentliche Verwaltung alle drei Strategien parallel. Diese hybride Taktik bündelt die Maßnahmen – baut beispielshalber Wechselbarrieren ab, fördert zugleich kooperative Mitgestaltung bei der Entwicklung von IT-Komponenten und sichert die dazu benötigten Ressourcen und Kompetenzen. Aber auch einzeln trägt jedes der strategischen Ziele zur Stärkung der digitalen Souveränität bei. So kann es geboten sein, sich zunächst einen Überblick über Technologien zu verschaffen, um die eigene IT mitgestalten zu können.
Mehr digitale Souveränität mit strategischen Partnerschaften
Die Umsetzung der Strategien zur Wahrung und Stärkung der digitalen Souveränität stellt die öffentliche Verwaltung nicht nur aktuell, sondern dauerhaft vor große Herausforderungen. Denn Souveränität im Digitalen ist kein erreichbarer absoluter Zustand. Es ist ein gestaltbarer Prozess, in dem strategischen Partnerschaften auf der Basis gemeinsamer Wertvorstellungen, Verbindlichkeit und Vertrauen besondere Bedeutung zukommt. Disy Informationssysteme begleitet die öffentliche Hand seit über 25 Jahren mit genau diesem Mindset auf dem Pfad zur datengestützten Organisation als auch auf dem Weg zu mehr digitaler Souveränität. Denn das Karlsruher Unternehmen bietet nicht allein „Software Made in Germany“, sondern zugleich ein tiefes Verständnis für die Arbeitsweise der Fachressorts als auch für die Mitgestaltungs-Wünsche der öffentlichen Verwaltung. Die fach-und branchenneutrale Software-Lösung für Datenanalyse und Berichtswesen disy Cadenza wird seit jeher organisch entlang der Anforderungen von Bundes- und Länderverwaltungen weiterentwickelt und bringt deren Daten zum Sprechen.