Unsere Vorstellung geht häufig in die Richtung, dass wir mit unserem Smartphone in der Hand alle kommunalen Dienste auf Knopfdruck nutzen können. Wir buchen einen Termin beim Straßenverkehrsamt, beantragen ein Ausweisdokument online oder fahren in die Innenstadt und buchen vorab ein Kinoticket und einen Parkplatz in der Nähe, den wir natürlich schon vorab digital bezahlen. Alles ohne Zeitverlust und lästiges Suchen.
Aber diese Onlinedienste sind noch lange keine wirklichen Smart-City-Leistungen.
Es geht z. B. nicht alleine um das digitale Erstellen von Anträgen oder das Buchen eines Parkplatzes über eine App. Hier geht es um viel mehr. Beim Thema Parkraum könnte man sich z. B. folgendes Szenario vorstellen: Wir suchen online einen Parkplatz. Eine besondere Sensorik prüft dabei erst einmal, ob in dem von uns bevorzugten Umkreis überhaupt ein Parkplatz frei ist. Idealerweise erhalten wir dann Zusatzinfos, wie Hinweise auf Ladesäulen für unser E-Auto oder auch den Hinweis, dass es an meinem Zielort gerade regnet, so dass wir einen Schirm nicht vergessen sollten.
Wenn wir von Smart Cities sprechen, geht es grundsätzlich um Vernetzung: Städte, Infrastruktur und Informationen „sprechen“ miteinander, so dass Bürger*innen diese jederzeit nutzen können. Diese vernetzten und aufbereiteten Informationen können auch für kleine Unternehmen (Start-ups) interessant sein, die mit diesen Informationen neue Ideen bzw. innovative Produkte und Dienstleistungen schaffen. Diese Informationen können dann wieder der Bevölkerung als sekundäre Informationen in einer App zur Verfügung gestellt werden.
Es geht also um ganzheitliche Entwicklungskonzepte, um fortschrittliche Technologien, um gesellschaftliche und wirtschaftliche Innovationen. Dabei bedarf es einer umfassenden Vernetzung von öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Handel, Verkehr und Mobilität, Energie und Umwelt sowie Bildung und Gesundheit. Wobei nicht zuletzt auch immer die Sicherheit von Menschen und Daten berücksichtigt werden muss.
Welche Städte sind bereits 'smart'?
Derzeit gibt es noch keine Städte, die diesen Vorstellungen schon komplett gerecht werden. Die Umsetzung von Smart Cities ist ein fortlaufender Prozess und kann nur Schritt für Schritt erfolgen. Ein großes Thema ist sicherlich die E-Mobilität. Da immer mehr E-Autos in den Umlauf kommen, muss vor allem die Infrastruktur für smartes Aufladen der Fahrzeuge gewährleistet sein.
Was muss für ein Smart-City-Projekt beachtet werden?
Viele Kommunen haben erste Ansätze und Projektideen entwickelt. Nicht nur Großstädte, auch kleinere Kommunen haben innovative Ansätze und spielen bereits mit dem Gedanken, sich zu einer Smart City zu wandeln. Hier ist es wichtig, dass sich die Kommune Gedanken darüber macht, welche Ziele sie mit welchem Nutzen verfolgen und was sie letztlich auch leisten könnten. Wichtig hierbei wäre zu prüfen, welche Fördermittel es möglicherweise für das Vorhaben gibt. Förderungen von bis zu 90% gibt es beispielsweise vom BMI (Bundesministerium des Inneren und für Heimat).
Bereits 2019 hat das BMI die erste Auflage für das Modellprojekt Smart Cities (MPSC) ausgeschrieben. Inzwischen, nach drei Ausschreibungsstaffeln, fördert die Bundesregierung 73 Modellprojekte mit insgesamt 820 Millionen Euro. Zuletzt wurden im Juli 2021 hierfür 28 Modellkommunen ausgelost.
Um jedoch einen Antrag auf Förderung stellen zu können, sollte die Projektidee sehr detailliert erfasst und beschrieben werden. Darüber hinaus sollte der Rat der Stadt einen Beschluss fassen, dass dieses Smart-City-Projekt unterstützt wird.
Der Weg hin zur Smart City ist ein weiter, bei dem viele Hürden zu nehmen sind. Wir von Prosoz unterstützen Kommunen gerne auf diesem Weg. Wir beraten und begleiten Kommunen von der Definition der Projektidee bis hin zur Antragserstellung für Förderprojekte.