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Das haben wir noch nie so gemacht!

5 Gründe für das Scheitern von Transformationen

Transformationen in der öffentlichen Verwaltung können aufgrund ihrer Größe, Komplexität und einer langen Historie besonders schwierig sein. Trotzdem ist es notwendig, Veränderungen vorzunehmen, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden und die Effizienz der Verwaltung zu steigern. Leider sind Veränderungsprozesse aufgrund ihrer Komplexität nicht ganz einfach zu realisieren und werden entweder gar nicht erst begonnen oder sind zum Scheitern verurteilt. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. In diesem Artikel werden die wichtigsten 5 Aspekte genannt, die zum Scheitern von Transformationen in der öffentlichen Verwaltung führen können.

1. Widerstand gegen Veränderungen


Ein häufiger Grund, warum Transformationen in der öffentlichen Verwaltung scheitern, ist der Widerstand gegen Veränderungen ganz nach dem Motto: „Das haben wir noch nie so gemacht!. Die Verwaltung besteht aus vielen verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitenden, die oft über viele Jahre in einer bestimmten Weise gearbeitet haben. Die Einführung von Veränderungen kann daher auf Widerstand stoßen, da sie andere Wege nicht gewöhnt sind oder sie vielleicht sogar Sorge haben, dass ihre Arbeitsplätze oder Verantwortlichkeiten beeinträchtigt werden könnten. Um diesen Widerstand zu überwinden, ist es wichtig, die Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einzubeziehen, ihnen idealerweise auch Gestaltungsspielraum zu geben und sie von Anfang an adäquat zu informieren und zu schulen.
 

2. Mangelnde Führung und Unterstützung


Transformationen in der öffentlichen Verwaltung erfordern starke Führung und Unterstützung von oben. Wenn jedoch Führungskräfte nicht ausreichend unterstützen oder sich nicht aktiv an der Transformation beteiligen, kann dies dazu führen, dass Mitarbeiter:innen verunsichert sind und nicht wissen, wie sie ihre Arbeit anpassen sollen. Es ist daher wichtig, dass Führungskräfte sich aktiv an der Transformation beteiligen und ihre Unterstützung und Führung deutlich machen. Gleichzeitig brauchen auch die Führungskräfte den Raum und die Unterstützung ihres Vorgesetzten, um Neues vorab zu probieren oder reflektieren zu können. Diese Möglichkeiten werden praktisch nie gegeben, so dass im Zweifelsfall die Führungskräfte sich selbst und damit ihre Mitarbeiter:innen blockieren und die notwendige Unterstützung für die Veränderung nicht bieten können.
 

3. Unklare Ziele und starre Strategien


Eine Transformation ohne klare und verständliche Ziele wird wahrscheinlich scheitern. Es mag vielleicht eine Zielrichtung geben, aber wenn die Ziele nicht klar definiert sind, können die Mitarbeiter:innen Schwierigkeiten dabei haben, die notwendigen Schritte zur Umsetzung der Transformation zu verstehen und umzusetzen. Es ist daher wichtig, die Ziele klar und nachvollziehbar zu formulieren, um einen möglichst breiten Zugang zu der Mitarbeiterschaft zu erreichen. Außerdem sollten sie so gestaltet werden, dass sie sich idealerweise auf die Kernaufgabe der Organisation beziehen und auf die Bedürfnisse der Bürger:innen bzw. der entsprechenden Nutzergruppen abgestimmt sind.  

Darüber hinaus sollten einmal festgelegte Strategien regelmäßig justiert werden. Man kann nicht davon ausgehen, dass diese über den länger andauernden Transformationsprozess hinweg passen. Man sollte bereit sein, diese in regelmäßigen Abständen zu hinterfragen und bei Bedarf anzupassen. Ein starres Festhalten an einmal definierten und formulierten Strategien birgt das Risiko, notwendige Anpassungsbedarfe zu ignorieren und Wirkungschancen zu verpassen oder sogar zu verhindern.
 

4. Mangelnde Ressourcen


Transformationen erfordern oft erhebliche Investitionen in Ressourcen wie Zeit, Geld und Technologie. Wenn diese Ressourcen nicht ausreichend zur Verfügung stehen, reduziert es die Erfolgswahrscheinlichkeit der Transformation. Es ist daher wichtig, Raum für ein solch komplexes Unterfangen zu schaffen und entsprechende Ressourcen ggf. auch mithilfe von Netzwerken oder externer Unterstützung zu ermöglichen. Eine Transformation lässt sich nicht als Nebenjob oder Hobby betreiben.
 

5. Mangelnde Kommunikation und Zusammenarbeit


Eine Transformation erfordert eine effektive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Abteilungen und Mitarbeitenden der Verwaltung. Wenn jedoch die Kommunikation und Zusammenarbeit nicht ausreichend gefördert werden, kann dies zum Scheitern der Transformation führen. Es ist daher wichtig, eine Kultur der offenen Kommunikation und Zusammenarbeit zu schaffen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind.

Insgesamt lässt sich sagen, dass die erfolgreiche Durchführung einer Transformation in der öffentlichen Verwaltung eine große Herausforderung darstellt. Es bedarf einer klaren Strategie, einer offenen Kommunikation, einer umfassenden Schulung und Qualifikation der Mitarbeiter:innen, einer adäquaten Ressourcenbereitstellung und eines kontinuierlichen Monitorings des Fortschritts. Wenn diese Aspekte berücksichtigt werden und die Transformation auf einer soliden Grundlage aufbaut, können Hindernisse überwunden und gute Ergebnisse erzielt werden.

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