Herausragende Forschungsansätze
Erste Preisträger bei der Premiere des Wissenschaftswettbewerbs „Science Dialog“ prämiert
Julian Koch und Michael Trampler von der Fachhochschule Südwestfalen gewinnen den ersten Preis beim Verwaltungswettbewerb „Science Dialog“ mit ihrem Beitrag „Mockups 4 Robotic Process Automation“. Den zweiten Platz belegte Dian Balta von fortiss dem Forschungsinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme und Services mit seinem Beitrag „No-Stop-Shop: OZG 2.0 im Jahr 2027?“. Dr. Constantin Houy vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) erhält den 3. Preis mit „Potentiale KI-unterstützter Sachbearbeitung im Sozialwesen“.
Der Innovationsdruck in der Verwaltung ist durch das OZG gewachsen. Ideen aus der Wissenschaft wie beim Science Dialog bringen frischen Wind in die Diskussion und treiben unsere Digitalisierung voran.
Öffentlicher Ideenwettstreit – Jury und Publikum entscheiden
Die Preisträger wurden in einem offenen, partizipativen Wettbewerbsverfahren ermittelt. Aus 17 Einreichungen wählte die Fachjury in einer Sitzung fünf Beiträge für die Finalisten-Runde auf dem Zukunftskongress aus. Dort präsentierten die Wettbewerbsteilnehmer ihre Beiträge im öffentlichen Ideenwettstreit. Im Anschluss an den Pitch wurden die Preisträger zu 50 Prozent von der Jury und zu 50 Prozent vom Publikum ermittelt und ausgezeichnet. Der Science Dialog ist insgesamt mit einem Preisgeld von 9.000 Euro dotiert.
Schirmherrin Dorothee Bär
Die Schirmherrin des Science Dialog, Digitalstaatsministerin Dorothee Bär, gratuliert den Preisträgern: „Der Innovationsdruck in der Verwaltung ist durch das Onlinezugangsgesetz gewachsen. Ideen aus der Wissenschaft wie beim Science Dialog bringen frischen Wind in die Diskussion und treiben unsere Digitalisierung voran. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die Vorschläge in der Verwaltungspraxis umgesetzt werden.“
1. Preis: Prozesse kopieren und optimieren ohne große Budgets
Der Beitrag „Mockups 4 Robotic Process Automation” von Julian Koch und Michael Trampler (Fachhochschule Südwestfalen) will Prozesse in öffentlichen Einrichtungen mit Hilfe von Softwarerobotern digitalisieren und automatisieren. Robotic Process Automation (RPA) ermöglicht es, Prozesse zu kopieren und dann zu optimieren – ohne tatsächlichen Zugriff auf die entsprechenden Applikationen und Daten in der Produktiv- und Betriebsumgebung zu haben. Die Transformation ist damit ohne große IT-Budgets und mit vergleichsweise geringem technischem Aufwand möglich.
2. Preis: Nutzerfreundliche Services antizipieren und automatisieren
Der Beitrag „No-Stop-Shop: OZG 2.0 im Jahr 2027?“ von Dian Balta (fortiss), Hendrik Scholta (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) und Michael Kolain (Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer) fokussiert nutzerfreundliche Services ohne Anträge. Analysewerkzeuge und datengestützte Vorhersagen sorgen dafür, dass die Verwaltung antizipiert, ob ein Service für den Bürger relevant ist. Anschließend erbringt die Behörde die Leistung ohne Aufforderung.
3. Preis: Potenziale für KI
Dr. Constantin Houy vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) lotet mit seinem Beitrag „Potentiale KI-unterstützter Sachbearbeitung im Sozialwesen“ die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Verwaltung aus. Anhand der beiden Szenarien im Sozialwesen mit hohen Fallzahlen und großen Datenmengen, dem Schwerbehindertenfeststellungsverfahren und der Eingliederungshilfe, werden die Potentiale für KI untersucht.
Impulse für anlaufende Umsetzungsprojekte
„Mit dem Science Dialog haben wir kreativen Köpfen und innovativen Ideen eine Plattform gegeben und dem Austausch zwischen Verwaltungspraktikern und Wissenschaftlern einen kräftigen Anstoß“, sagte Dirk Stocksmeier, Initiator des Science Dialog. „Die präsentierten Projekte und Forschungsvorhaben liefern Impulse für die nun anlaufenden Umsetzungsprojekte im Kontext des Onlinezugangsgesetzes. Besonders die Preisträger zeigen konkrete Ansätze, wie Digitalisierung Verwaltungsprozesse vereinfachen und beschleunigen kann.“
Über den Science Dialog
Transformation braucht Impulse.Verwaltungsmodernisierung braucht Wissenschaft. Deshalb bringt der Science Dialog innovative Köpfe aus der Forschung mit Machern aus der Verwaltungspraxis zusammen. Innovative Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler inspirieren zu neuen Denkwegen und verändernden Herangehensweisen. Profilierte Denkerinnen und Denker konfrontieren den Status quo mit seinen Potentialen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Science Dialog in drei Einzelformate unterteilt: Der Wissenschaftswettbewerb und Project-Slam „Inspire“ stellt kreative Denkanstöße, Lösungsansätze, Tools und Methoden für die Digitalisierung der Verwaltung in den Vordergrund. Im Panel „Debate“ und der Podiumsdiskussion „Gamechanger Onlinezugangsgesetz“ diskutierten etablierte E-Government-Experten über den aktuellen Stand der OZG-Umsetzung.
Die Mitglieder der Expertenjury
• Prof. Dr. Maria A. Wimmer, Dekanin des Fachbereichs Informatik, Leiterin der Forschungsgruppe E-Government; Universität Koblenz-Landau
• Prof. Dr. Robert Krimmer, Professor E-Governance, Ragnar Nurkse Department of Innovation and Governance at the School of Business and Governance, Tallinn University of Technology, Estonia
• Univ.-Prof. Dr. Hermann Hill, Lehrstuhl für Verwaltungswissenschaft und Öffentliches Recht, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer
• Ministerialdirigent Ernst Bürger, Leiter der Unterabteilung Verwaltungsdigitalisierung, Verwaltungsorganisation
• Staatsrat Henning Lühr, CIO Bremen in der Senatsverwaltung der Finanzen der Freien und Hansestadt Bremen
• Thomas Wiesler, CIO, Stadt Mannheim
• Susanne Diehm, Leiterin Public Services & Healthcare, Mitglied der Geschäftsleitung; SAP Deutschland SE & Co. KG
• Dr. Katrin Sobania, Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
• Dirk Stocksmeier, CEO, ]init[ AG