Verwaltungsmitarbeiter der Zukunft
Auf was Sie beim Recruiting von verantwortlichen Potentialträgern achten sollten
Siehe auch Schachtner, Ch. (2019): New Work im öffentlichen Sektor?! In: VM Verwaltung & Management, Nomos Verlag, Vol. 25, No. 4, S. 194-198.
Um Herausforderungen im Bereich nötiger Kompetenzen der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst festzustellen und mögliche Ansätze für das Recruiting und Personalentwicklung von Nachwuchskräften zu entwickeln, bedarf es der Meinungsbildung von Entscheidern an der Front. McKinsey hat sich diesem Thema mit Perspektive 2030 bereits im Jahr 2018 in einer Umfrage unter 165 Top-Entscheidern im öffentlichen Sektor auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gewidmet. Auch Fachexperten in der Personalbeschaffung beziehungsweise -entwicklung eines breiten Ressort-Spektrums vom Bundesverwaltungsamt bis zur Bundesagentur für Arbeit wurden befragt.
Die Experten stellten fest, dass die öffentliche Hand in Deutschland insbesondere bei zukunftsweisenden Aspekten wie der Digitalisierung und dem Klimawandel sowohl personell als auch strukturell vor großen Herausforderungen steht. Demografisch betrachtet mangelt es nach Ansicht von einem Fünftel der Experten bis zum Jahr 2030 an geeigneten Nachwuchskräften für die mittlere Führungsebene mit sogenannten „Future Skills“, um in Zukunftsinitiativen von besonderer Bedeutung handlungsfähig zu sein. Nahezu alle Befragten geben außerdem an, dass sich das Finden und Entwickeln geeigneter Bewerber herausfordernd darstellt. Drei von vier Befragten machen eine fehlende Identifikationsstrategie mit greifbaren Haltungsankern und Teamklima mit attraktiven Karrierewegen als Grund aus, warum Bewerber Positionen nicht antreten oder zeitnah nach Eintritt wieder verlassen.
Damit kommt dem Bekenntnis und Verständnis von Führungskräften als Treiber von Veränderung als Auftrag und der organisatorischen Verankerung neuer Funktionsebenen, wie CDO (Chief Digital Officer) oder CIO (Chief Innovation Officer) besondere Bedeutung zu. Auch laterale Führung durch Lotsenfunktionen unterschiedlicher Ebenen als Multiplikatoren sind häufig nicht im Behördenapparat erkennbar.
Die nachfolgende Darstellung soll einen Ausblick auf einen Perspektivwechsel von Rollen- und Kompetenzentwicklungsprogrammen im sich dynamisch entwickelnden Gestaltungsumfeld der organisatorischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geben:
Das Berufsbild Public Manager vs. | Sachbearbeiter öffentlicher Dienst |
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Auf dem Weg der praktischen Ausgestaltung eines innovativen Arbeitsumfeld beziehungsweise einer inspirierenden Gestaltungsatmosphäre sieht die EU Kommission (2017) vor, eine klare Vision der Differenzierung von hochschulischer Qualifikation gegenüber praktischen Routinetätigkeiten oder auch beruflichen Bildungsgängen vor, die in den Anforderungsprofil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst häufig verwässert sind oder verschwimmen.
Damit die wichtige Zielgruppe der mittleren Fach- und Führungsebene institutionell zu erreichen ist, soll die Umsetzungsempfehlung zu einem Fachqualifikationsrahmen des Public Managements helfen. Anhand einer Erhebung relevanter Studiencurricula aus verschiedenen Bildungsgängen für die öffentliche Verwaltung sind darin Kompetenzen zu entnehmen, die als zentral vor Ort in den Behörden mit Anwendungsfällen konkretisiert werden sollen, um Identität und Werte darstellen zu können.
Diese Empfehlung findet sich als Teil der frei abrufbaren Publikation der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Rahmen der Grauen Reihe: