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Top IT-Trends für 2025

Was Kommunalverwaltungen in diesem Jahr erwartet

Während die Digitalisierung in vielen Bereichen des Lebens bereits Realität ist, stehen Städte und Gemeinden vor dem nächsten großen Sprung. 2025 markiert einen wichtigen Wegpunkt, an dem technologische Innovationen nicht nur die Verwaltung effizienter gestalten, sondern auch das Leben der Bürger sicherer, nachhaltiger und angenehmer machen. Welche IT-Trends dabei besonders im Fokus stehen, erfahren Sie hier.

1. Smart City 2.0: Intelligente Vernetzung für nachhaltige Kommunen

Die Entwicklung der Smart Cities wird an Fahrt aufnehmen. 2025 sind vernetzte Systeme, die Echtzeit-Daten sammeln und dank künstlicher Intelligenz analysieren, um örtliche Prozesse zu optimieren, der Schlüssel. Durch den Einsatz digitaler Technologien können Schätzungen zufolge 150 Megatonnen  CO₂ im Jahr 2030 eingespart werden (Bitkom 2021). Das entspricht rund 50 Prozent der Einsparziele der Bundesregierung, ausgehend von den Treibhausgasemissionen im Jahr 2021. Von intelligenten Verkehrsmanagementsystemen, die Staus und CO₂ -Ausstoß reduzieren, bis hin zu smarten Beleuchtungskonzepten, die den Energieverbrauch senken – die Weiterentwicklungen von Smart-City-Lösungen konzentrieren sich auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Lebensqualität. Damit einher geht die rasante Entwicklung von Digitalen Zwillingen, die die städtische Infrastruktur virtuell abbilden und mit denen kommunale Experten Prognosen und Simulationen erstellen können. Nach einer Studie von ABIresearch könnten schon im Jahr 2025 mehr als 500 Städte weltweit mit Digitalen Zwillingen arbeiten.

2. Business Intelligence und künstliche Intelligenz

Auch im Fall von Business-Intelligence-Lösungen (BI) geht es darum, sich die Fülle an kommunalen (Echtzeit-)Daten zunutze zu machen, indem man sie aus den vielen Applikationen, Fachverfahren und Dokumenten extrahiert, analysiert und visualisiert. Der Zweck: Dies ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung, besseres Ressourcenmanagement und eine größere Transparenz gegenüber den Bürgern. Das gilt besonders fürs Finanzwesen von Kommunen, wo in Zeiten knapper Ressourcen Ausgabenprognose und -planung eine immer größere Rolle spielen. Aber es gilt auch für das Einwohnerwesen. Denn hier werden wertvolle demografische Daten erfasst, die für die vorausschauende Planung von Kitas, Schulen, Seniorenheime oder Verkehrsangebote relevant sind. Die Tendenz geht hin zu veritablen urbanen Plattformen, in die sämtliche Daten fließen und aufbereitet werden können.

Neben BI wird auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) zunehmen und in vielen Zusammenhängen genutzt: nicht nur beim Einsatz von Chatbots, sondern auch im Verwaltungsalltag bei der Erstellung von Dokumenten, der Fehlerprüfung, der Detektion von Straßenschäden oder dem Konsultieren von Gesetzestexten. Auch Fehleingaben und Schreibfehler bei Überweisungen werden künftig durch KI ausfindig gemacht und Lücken im Wissensmanagement werden behoben. Das Einsatzgebiet der kleinen nützlichen Helfer, von denen der Mitarbeiter und der Bürger häufig gar nichts merken, ist riesig.

3. Cybersecurity im Fokus

Mit der zunehmenden Digitalisierung wird auch der Schutz vor Cyberangriffen in den Vordergrund rücken. Für Kommunen wird der Schutz sensibler Daten und kritischer Infrastrukturen eine der Prioritäten. Im Oktober 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen digitale Systeme in mehr als 70 Verwaltungen von Kommunen und Kreisen lahmgelegt. Auch kritische Infrastruktur wird zunehmend angegriffen. In Berlin betraf es die Caritas-Klinik Dominikus. 2025 werden Städte und Gemeinden deshalb stark in fortschrittliche Cybersecurity-Technologien und Schulungen investieren müssen, um sich gegen immer raffinierter vorgehende Cyberangreifer zu wappnen. Deshalb ist zu erwarten, dass – besonders kleine und mittlere Kommunen - in 2025 und danach ihre kommunale Software in Rechenzentren hosten lassen werden. Dort kümmert sich der IT-Betreiber um Updates, aber auch um Security-Patches und Backups. Sowohl Fachverfahren als auch E-Akten und Office-Applikationen werden immer häufiger in externe Rechenzentren outgesourct werden. Auch Telefonie oder Mobile Device Management werden zunehmend extern vergeben und übers Internet abgewickelt und überwacht.

4. (Verwaltungs-)Cloud ist Trumpf

Die fortschreitende Digitalisierung fordert die öffentliche Verwaltung heraus, sich schnell an neue Technologien anzupassen und gleichzeitig die Sicherheit und Souveränität ihrer Daten zu gewährleisten. Im Zentrum dieser Transformation steht die Cloud, die enorme Potenziale für die Modernisierung und Effizienzsteigerung von Verwaltungsprozessen bietet. Laut einer brandaktuellen Umfrage von Wegweiser Research & Strategy sehen tatsächlich etwas über die Hälfte der 1.500 befragten Kommunalvertreter die Cloudtechnologie als wichtiges Thema an. Das Ziel, das sich der überwiegende Teil der Befragten dadurch erhofft, ist – neben Datensouveränität - eine Beschleunigung der Digitalisierung. Über 60 Prozent der Befragten erwarte, wachsende Investitionen im Cloud-Bereich zu tätigen. IT-Provider und Hyperscaler bereiten sich entsprechend für dieses Szenario vor: mit leistungsfähigen Rechenzentren auf europäischem oder deutschem Boden und strengen Maßnahmen für die Einhaltung des Datenschutzes. Einen großen Vertrauensvorschuss genießt in diesem Kontext die Deutsche Verwaltungscloud. Ihr würden über die Hälfte der befragten Kommunen die Bereitstellung von Cloud-Services anvertrauen. Voraussetzung ist eine webbasierte Software, die über den Browser aufgerufen wird. Viele öffentlich IT-Dienstleister bereiten sich entsprechend vor und werden zunehmend cloudfähige Software anbieten.

5. Digitale Schule

Die Bedeutung digitaler Bildung nimmt weiter zu. Kommunen investieren in die Ausstattung von Schulen mit modernen Geräten und digitalen Lehrmitteln. Laut einer IPSOS-Umfrage zu digitaler Bildung der Vodafone-Stiftung wollen 86 Prozent der befragten Eltern in Deutschland (89 Prozent in Europa), dass digitale Kompetenz ein zentrales Lernziel an Schulen ist. Darüber hinaus sind viele der Meinung, dass digitale Technologien nicht nur in vereinzelten Fächern, sondern im gesamten Lehrplan der Schule eingesetzt werden sollten. Der Trend der nächsten Jahre: Klassenzimmer werden smarte Lernumgebungen, in denen interaktives Lernen und individualisierte Bildungsangebote den Standard bilden. Das wird die Beschaffungsstellen in Kommunen besonders stark belasten. Mehr Schul-IT bedeutet außerdem auch mehr Betreuungsaufwand. Doch neben der finanziellen Bürde sind das unzureichende Know-how und der Fachkräftemangel immer mehr ein Hemmnis für den Aufbau von effizienten IT-Organisationsstrukturen. Auch hier wird künftig viel an externe Dienstleister outgesourct werden: bei der Beschaffung ebenso wie bei Installation und Wartung (Managed Services).