Hochwasserlage
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Krisenbewährt, effizient, vergabekonform

Teil 1 der Interview-Serie: Wie der eEinkauf sich als Strategie ohne Alternative durchsetzt

Digitale Beschaffungsstrategien im öffentlichen Sektor erweisen sich bundesweit als erfolgreich, effizient und krisensicher. In einer dreiteiligen Serie interviewt Monika Schmidt, Mitgründerin und Aufsichtsratsvorsitzende der TEK-Service AG, exklusiv Koryphäen des öffentlichen Einkaufs. Das erste Interview führte sie bereits im November des vergangenen Jahres mit Dr. Ralf Togler, dem Vorstandsvorsitzenden der KoPart eG. Damals war die Krisenresilienz ein immer wiederkehrendes Randthema, heute ist sie angesichts der dramatischen Hochwassersituation in weiten Teilen Deutschlands relevanter denn je. Ein Einblick in die dynamische Welt einer Einkaufsgenossenschaft und deren Handlungsfähigkeit in Krisenzeiten.

Monika Schmidt: KoPart eG ist die Einkaufsgenossenschaft des StGB NRW. Seit 2014 bieten Sie Ihren Mitgliedern die Möglichkeit, über den „elektronischen Katalogeinkauf“ an landesweit gebündelten und ausgeschriebenen Rahmenverträgen zu partizipieren. Welche Mehrwerte ergeben sich seither für Ihre Mitglieder?

Dr. Ralf Togler ist Vorstandsvorsitzender der Einkaufgenossenschaft KoPart eG.
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Dr. Ralf Togler (Vorstandsvorsitzender der KoPart eG): Als Einkaufsgenossenschaft bietet die KoPart eG ihren Mitgliedern den Mehrwert, ihren Bedarf aus landesweit gebündelten, ausgeschriebenen Rahmenverträgen abzurufen. Zum einen hat das wirtschaftliche und vergaberechtliche Vorteile. Vor dem Hintergrund fehlender Fachkräfte entlasten unsere Einkaufsservices aber vor allem die Mitarbeitenden in den Städten und Gemeinden.

Schmidt: Wo stehen Sie heute? Wie viele Kommunalverwaltungen greifen auf Ihren Katalog Einkauf zu, wie viele Kataloge und Lieferanten haben Sie im Sortiment?

Dr. Togler: Inzwischen nutzen bereits über 100 Verwaltungen und kommunale Organisationen unsere Services. Mit circa 50 Rahmenverträgen decken wir den erforderlichen Bedarf an Alltagsgütern gut ab. Der Umsatz der abgerufenen Produkte liegt bei mehreren Millionen Euro, Tendenz steigend. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Schmidt: Der e-Einkauf hat sich über wirtschaftliche und vergaberechtliche Vorteile hinaus in Krisenzeiten bei vielen unserer Kund*innen als wendig und robust erwiesen. Haben Sie ähnliche Erfahrungen sammeln können?

Dr. Togler: Tatsächlich haben wir das bei den zahlreichen Krisen der kürzeren Vergangenheit, so bspw. der Versorgung von Flüchtlingen, in Zeiten von Corona und bei der Hochwasserkatastrophe, erlebt. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, schnell auf kommunale Anforderungen reagieren zu können. Waren es 2014/2015 zunächst Betten, Matratzen oder anderer Hausrat, so waren während der Pandemie Masken, Raumluftgeräte oder Tablets für das Homeschooling von Schüler*innen in NRW gefragt. Wasserpumpen und schweres Gerät waren dagegen bei der Hochwasserkatastrophe erforderlich. Durch die gebündelten Vorgehensweise der KoPart eG konnten die erforderlichen Produkte schnell abgerufen werden.