Umfrage: Wer hat Angst vor Corona und welchen Experten soll man glauben?
Eine Arbeitsgruppe der Freien Universität hat eine repräsentative Befragung der deutschen Bevölkerung zum Umhang mit Corona durchgeführt.
Die Befragung hat drei Teilbereiche erfasst: die Risikowahrnehmung, Bewältigungsstrategien und das Verhalten in der Vorratsbeschaffung in Zeiten von Corona. Die Daten wurden in der Zeit vom 19. bis 23. März 2020 erhoben. 1.242 Personen aus allen Bundesländern haben an der Befragung teilgenommen. Die Befragten waren zwischen 18 und 74 Jahre alt.
Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern haben die meisten Sorgen
Ältere Menschen schätzen das Risiko, sich mit Convid-19 zu infizieren, geringer ein, als jüngere. Der weibliche Teil der Bevölkerung ist besorgter als der männliche. Am meisten Angst vor dem Virus haben die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der hohen Infektionsraten sind die Befragten aus Bayern, Berlin und Hamburg am wenigsten besorgt. Das größte Risiko einer Infektion sieht die Bevölkerung an öffentlichen Plätzen wie Bus und Bahn, Geschäften und Restaurants.
Die Befragung beschäftigt sich auch mit dem Phänomen der Hamsterkäufe. In der Befragung wird deutlich, dass Bevorratung über das übliche Maß hinaus nur von einem kleineren Teil der Bevölkerung erfolgt. Die Bevorratung wird von den Befragten vor allem mit Bequemlichkeit gerechtfertigt. Des Weiteren wollen die Deutschen für eine potenzielle Quarantäne ausreichend Vorräte haben. Die Hälfte der Befragten gab an, Vorräte für mindestens 10 bis 11 Tage gekauft zu haben, 41,9 Prozent gaben an, mehr Lebensmittel gekauft zu haben, als sie sie sonst benötigen.
Die Deutschen Vertrauen auf Experten und das System
Die Deutschen gehen weniger emotional vor, sondern legen ihren Fokus auf Problembewältigung. Die Bevölkerung informiert sich vor allem bei Experten über neue Entwicklungen und hält sich an die vorgegebenen Handlungsempfehlungen: öfter Händewaschen (87,2 Prozent) sowie das Meiden öffentlicher Plätze (87,2 Prozent) , öffentlicher Verkehrsmittel (85,2 Prozent) und Kontakt zur Risikogruppe (78 Prozent).
Die Befragten gaben an, dem Gesundheitssystem (76,2 Prozent), medizinischen Experten, wie beispielsweise dem Robert Koch- Institut (71 Prozent) , und der Politik (54 Prozent) zu vertrauen. Es zeigt sich eine Akzeptanz in der Bevölkerung, dass die bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung von Corona auch von längerer Dauer sein könnten.