Partnerschaft; Hände; Landräte; Unterallgäu; Nordhausen; Verwaltung
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Der Austausch geht weiter – nun auch offiziell

Mitarbeiter der Landkreise Unterallgäu und Nordhausen hospitieren wechselseitig in den Landratsämtern

Die Landkreise Unterallgäu in Bayern und Nordhausen in Thüringen haben ihre bisherige lockere Zusammenarbeit zu einer offiziellen Partnerschaft besiegelt. Den Anfang nahm die Kooperation, als unmittelbar nach der Wende bayerische Verwaltungsmitarbeiter beim Aufbau der kommunalen Selbstverwaltung in den neuen Ländern halfen

Im Zuge dieser Entwicklung wurde ein Abteilungsleiter am Landratsamt Unterallgäu befristet an das Innenministerium des Freistaates Thüringen abgeordnet. Hier wurden erste Kontakte mit dem damaligen Landrat des Landkreises Nordhausen geknüpft. Den „Grundstein“ für die fast 30-jährigen Beziehungen legte danach der ehemalige Leiter der staatlichen Rechnungsprüfungsstelle des Landratsamts Unterallgäu, der in Nordhausen ebenfalls beratend tätig war.

(v. l.) Hans-Joachim Weirather, Landrat des Landkreises Unterallgäu, und Matthias Jendricke, Landrat des Landkreises Nordhausen, unterzeichnen die Partnerschaftsurkunden.

© Eva Büchele/Landratsamt Unterallgäu

Schulpartnerschaft in Aussicht

Seit 1991 gab es dann etwa 35 Begegnungen. „Die anfängliche Aufbauhilfe ist längst ein partnerschaftlicher Austausch und eine Freundschaft geworden“, so der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather. Heute existiert ein Austausch der Auszubildenden der Landratsämter und regelmäßig treffen sich Mitarbeiter verschiedener Abteilungen, um voneinander zu lernen. Erst kürzlich hospitierten etwa drei Vertreter der Sozialverwaltung des Landkreises Nordhausen im Unterallgäu. Derzeit laufen zudem Gespräche, um eine Schulpartnerschaft ins Leben zu rufen.

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„Die anfängliche Aufbauhilfe ist längst ein partnerschaftlicher Austausch und eine Freundschaft geworden.“

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Hans-Joachim Weirather, Landrat des Kreises Unterallgäu

Kommunale Krankenhäuser

Landrat Weirather war mit einer Delegation zuletzt 2016 zu Besuch in Thüringen, um vor allem mehr über die Strukturen der kommunalen Krankenhäuser. Unter der 26-köpfigen Delegation aus Nordhausen, die nun im Rahmen der Urkundenbesiegelung mehrere Tage im Allgäu weilte, ließen sich auch mehrere Kreisräte die Verwaltungsstrukturen vor Ort zeigen.

Damals wie heute – "den Blick über den Tellerrand“ werfen

Kurz nach der Wiedervereinigung erhielten die Vertreter des Landkreises Nordhausen im Unterallgäu einen Blick auf die für sie damals neuen Strukturen. Dass bis heute weiterhin beide Seiten vom „Blick über den Tellerrand“ profitieren, unterstreichen nicht nur die beiden Landräte. Den Austausch schätzt auch Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft in Thüringen, die von 2012 bis 2014 Landrätin des Landkreises Nordhausen war. „Bei meinen Besuchen im Unterallgäu habe ich immer auch die Möglichkeit, mich über Themen auszutauschen, die mich als Ministerin beschäftigen.“