Beim Berufsstart für den Staat
Nachwuchsbarometer 2019: Was hält Studierende von einer beruflichen Zukunft in der Verwaltung ab?| 10 Empfehlungen für Behörden
Bis 2030 gehen 1,3 Mio. öffentliche Mitarbeiter
Es ist längst kein Geheimnis mehr: Der Öffentliche Dienst steht hierzulande vor gewaltigen Herausforderungen: Bis 2030 verlassen altersbedingt mehr als 1,2 Mio., bis 2040 gar 2,6 Mio. Beschäftigte den Öffentlichen Dienst. Weil das fast 60 Prozent der Mitarbeiterschaft ausmacht, zerbrechen sich Fachleute seit Jahren den Kopf – wie diesen „personellen Aderlass“ kompensieren, während sich der Fachkräftemangel verschärft?
Im Zweifel lieber in die Wirtschaft
Denn die zügige technische Entwicklung kann nur einen Teil der Antwort geben. Ämter und Ministerien sind künftig umso mehr gefordert, effektiv um Fachkräfte zu werben. Aber wie? Die Studie „Nachwuchsbarometer Öffentlicher Dienst 2019“ hat nun analysiert, was Studierende konkret davon abhält, sich bei Verwaltungen zu bewerben und warum sie sich im Zweifel doch eher für die Wirtschaft entscheiden. Die Autoren erklären, dass neben finanziellen Gründen dafür vor allem folgende Aspekte den Ausschlag geben.
Behörden fehlt es an…
- Karriereaufstiegsmöglichkeiten,
- einer moderne IT-Infrastruktur, die auch mobiles Arbeiten ermöglicht,
- einer offenen und innovativen Arbeitskultur und
- einer zielgruppenspezifischer Rekrutierung.
Uns hat vor allem interessiert, was Verwaltungen tun müssen, um Studierende als potentielle Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen.
Arbeitsplatzsicherheit reicht nicht mehr
Der Öffentliche Dienst punktet zwar weiterhin bei Arbeitsplatz- und Einkommenssicherheit. Droht laut Studie aber Nachwuchskräfte zu verprellen, weil der Schritt hin zur digitalen und agilen Arbeits- und Organisationsweise nicht konsequent gegangen wird.
Viele Studien hätten in der Vergangenheit schon gezeigt, erklärt Projektleiter Carsten Köppl, dass Nachwuchskräfte durchaus eine positive Einstellung zum Öffentlichen Dienst als Arbeitgeber haben. „Uns hat vor allem interessiert, warum sich das nicht in der Anzahl der Bewerbungen widerspiegelt – und natürlich, was Verwaltungen tun müssen, um Studierende als potentielle Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen“, so der Geschäftsführer von Next:Public.
Zehn Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen
Das Nachwuchsbarometer, das u. a. vom Bundesinnenministerium unterstützt wird, beinhaltet deshalb Handlungsempfehlungen, wie Verwaltungen sich anpassen müssen, um im Kampf um junge Talente gegenüber der Privatwirtschaft mithalten zu können. In der Studie finden sich diese Ideen auf den Seiten 43 bis 45 und werden zudem durch verschiedene Praxisbeispiele öffentlicher und privater Partner durch das gesamte Papier ergänzt. Nachstehend sind die zehn Punkte verkürzt dargestellt: