Diversität
© Gerd Altmann / Pixabay

Diversität: eine Herausforderung für das Personalmanagement der Zukunft in der Verwaltung

Dr. Beatrix Behrens über "Diversity United in der EU"

Digitalisierung, Diversität und Demografie und eine zunehmende Internationalisierung bestimmen entscheidend den Wandel in der Arbeitswelt 4.0 oder New Work. Die Gesellschaft und ebenso die Belegschaften in den Verwaltungen werden vielfältiger.

Angesichts des Fachkräftemangels und der zu erwartenden Personalabgänge der sogenannten Baby Boomer ist diese darauf verstärkt angewiesen, sich als wettbewerbsfähige Arbeitgeberin am Markt zu positionieren. Hinzu kommt auch ein gesellschaftlicher Wertewandel – auch zwischen den Generationen. Monetäre Anreize sind zwar weiterhin wichtig – aber auch Führung und Zusammenarbeit und damit auch eine wertschätzende Organisationskultur sind für die Mitarbeiterbindung entscheidend.

Neue Talentgruppen müssen erschlossen werden. Damit müssen das Personalwesen und insbesondere die Rekrutierung aktiv agieren und den Wandel begleiten. Ebenso sind attraktive, diskriminierungsfreie Arbeitsbeziehungen und Arbeitsbedingungen zu gestalten. Eher ganzheitliche Ansätze und Denkweisen sind gefordert.

Ein Diversitätsmanagement ist eine fordernde Aufgabe sowohl für die Organisations- als auch Personalentwicklung. Gerade den Führungskräften kommt hier mit Blick auf das Diversitätsmanagement eine gestaltende – transformationale oder inspirierende  Rolle zu. Es gilt, eine Organisationskultur gemeinsam mit den Beschäftigten zu gestalten, die von Wertschätzung und Respekt gegenüber Vielfalt und Unterschiedlichkeit geprägt ist.

Es ist eine Führungsaufgabe, die vielfältigen und unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeitenden in jeder Lebensphase zu fördern. Ebenso wichtig ist es daher, auf unbewusste Denkschubladen – gerne auch Unconscious Bias genannt , zu achten. Dies trifft zum Beispiel insbesondere auf Prozesse sowie Durchführung der Personalauswahl (kultursensible Verfahren), der Beurteilung, der Kooperationsgespräche (Mitarbeitendengespräche) und Förder-Assessments zu. Diese Denkschubladen gehen über stereotype Wahrnehmungen hinaus und haben das Potential für nicht immer diskriminierungsfreie Handlungsweisen in Organisationen.

Diversität umfassend managen

Antidiskriminierung und die Förderung von Chancengleichheit sowie Gleichstellung sind den Beschäftigten mit Blick auf deren Motivation altersunabhängig wichtig.

Das Diversitätsmanagement sollte zudem keine isolierte Funktion im Personalmanagement einer Behörde einnehmen, sondern mit allen Prozessfunktionen wie Rekrutierung, Ausbildung, Qualifizierung, Personalentwicklung, Führungskräfteentwicklung strategisch sowie konzeptionell verbunden werden. Auch die Verankerung in Grundsätzen für Führung und Zusammenarbeit empfiehlt sich. Hierin werden allgemein Anforderungen an die Mitarbeitenden durch die Behördenleitung formuliert. In einem ganzheitlichen Ansatz können hieraus zum Beispiel auch Feedback-Kriterien für Beurteilungssysteme oder Führungskräfte-Feedbacks generiert werden. Für eine nachhaltige Umsetzung wäre das langfristig empfehlenswert.

Diversity, Equality, Inclusion @New Work

Ein professionelles Diversitätsmanagement als Teil auch von New Work ist für eine Verwaltung ein Thema mit Potenzial für die Zukunft. Erstmalig für die öffentliche Verwaltung führt das European Institute of Public Administration (EIPA) in Maastricht eine international besetzte Konferenz speziell für die öffentliche Verwaltung vom 13. bis 17. September 2021 jeweils halbtägig mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten durch.

Renommierte Sprecher und Sprecherinnen aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie Verwaltung berichten über ihre Erfahrungen unter anderem zur Förderung von Frauen in Führungs- und Leitungsfunktionen, Männer im Kontext von Gender Mainstreaming, Beschäftigungsfähigkeit und Alter, interkultureller Öffnung, Beschäftigtennetzwerke, LGBTIQ, Unconscious Bias und Diversity-Kompetenzen.

Infos zu dieser kostenfreien Veranstaltungen sowie zur Anmeldungen finden Sie unter dem nachstehenden Link.

Nehmen Sie Kontakt zum Autor/zur Autorin auf

Sie haben Interesse an einem Erfahrungsaustausch oder weiteren Informationen? Ihr Feedback und Ihre Fragen leiten wir direkt an den Verfasser / die Verfasserin des Textes weiter.