Einordnung bzw. Vorstellung des Unternehmens
Im Jahr 1997 gestartet, gehört die SVA System Vertrieb Alexander GmbH heute zu den führenden IT-Dienstleistern Deutschlands – mit 3.300 Mitarbeitern an 27 Standorten. Mit ihrem Portfolio schaffen sie einen ganzheitlichen Lösungsansatz für die öffentliche Verwaltung und damit gehen sie gemeinsam mit den Kunden den nächsten Schritt in Richtung digitaler Staat und moderne, digitale Verwaltung. Als erfahrener Spezialist unterstützen sie zudem Einrichtungen der Inneren und Äußeren Sicherheit.
Holger Müller ist seit über 25 Jahren in der IT-Industrie für viele Branchen unterwegs, maßgeblich bei IBM, Cisco und SVA System Vertrieb Alexander GmbH. Dort ist Holger nun fester Bestandteil der SVA im Bereich Öffentliche Auftraggeber als Director Cloud Public Sector mit den Schwerpunkten in den Bereichen Länder, Kommunen, Gesundheit und Bildung.
Verwaltung der Zukunft: Wie differenzieren Sie sich auf dem Markt von Ihren Mitbewerbern? Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale (USPs)?
SVA: Als größter inhabergeführter IT-Dienstleister in Deutschland ist für uns die Unabhängigkeit von externen Investoren oder Interessen ein wichtiges Gut, da wir dadurch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden eine größere Flexibilität erreichen und alles auf die Zufriedenheit unserer Kunden ausrichten können. Dass wir nun seit 7 Jahren in der gemeinsamen Umfrage von ChannelPartner und Computerwoche als kundenfreundlichster IT-Dienstleister Deutschlands ausgezeichnet wurden macht uns zwar stolz, spornt uns aber vor allem an tagtäglich ein Stück besser zu werden.
VdZ: Können Sie unseren Leser*innen von erfolgreichen Projekten und Best Practices berichten?
SVA: Sehr gerne anhand der folgenden zwei Beispiele:
a. Beispiel einer Landesverwaltung:
Sachbearbeitung befreit von lästigen, zeitaufwendigen Recherchen in internen Datenquellen bei Verwaltungsvorgängen, indem ein on-Premise, KI-basiertes Wissensmanagement etabliert wurde, welches es der Sachbearbeitung erlaubt, mit den unterschiedlichsten eigenen Daten zu chatten. Dies führte zu einer Beschleunigung der Ablage- & Bearbeitungsprozesse und größeren Zufriedenheit der Sachbearbeitung
b. Beispiel einer Landesverwaltung
Sachbearbeitung wurde befreit von lästigen, manuellen und zeitintensiven Analysen und Auswertungen von nicht-personenbezogenen Bürgerbefragungen zur Beantragung von zeitkritischen EU-Fördergeldern durch die Nutzung von Cloud-basierten KI-Lösungen. Eine Beschleunigung der Bearbeitung wurde z.B. erreicht durch eine automatisierte Analyse von z.T von Hand ausgefüllten Formularen und einer Chat-basierten Auswertung, was den Erhalt von Fördermitteln sicherte und die Sachbearbeitung entlastete.
VdZ: Warum sind Sie Partner der Cloud-Studie?
SVA: Wir sind wie viele andere Partner der Öffentlichen Hand der Überzeugung, dass die Technologiefelder Cloud, KI und auch Low-Code maßgebliche Werkzeuge sind, um dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Verwaltung und auch bei den IT-Dienstleistern der Verwaltung zu begegnen. Was bisher nicht wirklich betrachtet wurde sind die Fragen:
a. Ist die Öffentliche Hand überhaupt „ready für die Cloud“?
b. Was genau versteht die Öffentliche Hand eigentlich unter „Cloud“?
c. Wie macht sich die Öffentliche Hand eigentlich „cloud-ready“?
Die Cloud Studie lieferte hier sehr gute Erkenntnisse.
VdZ: Welche Erwartungen haben Sie – hinsichtlich Einfluss, Wirkungsgrad und Veränderung – an eine Studie dieser Art?
SVA: Die Erwartung ist erst einmal mehr Klarheit zu schaffen in einem sehr komplexen Themenfeld. Dieses wird oft noch sehr kontrovers diskutiert und es gibt aufgrund von unterschiedlichsten Perspektiven, Interessen und z.T. großer Unkenntnis viele Missverständnisse rund um das Thema Cloud. Diesbezüglich schafft die Studie hoffentlich ein besseres gemeinsames Verständnis und eine Diskussionsgrundlage, um das Thema zielführender voranzutreiben.
VdZ: Welche Erkenntnisse aus der Studie haben Sie – positiv/negativ – überrascht?
SVA: Positiv war, dass sich die Ergebnisse mit den eigenen Erfahrungen weitestgehend decken, nämlich dass das Thema Cloud zwar in der Öffentlichen Hand in aller Munde, aber in der Realität noch nicht wirklich angekommen ist.
Negativ überrascht hat mich, dass dies noch immer als IT-Thema betrachtet wird und nur 3% überhaupt ihre Hausaufgaben bzgl. Cloud Strategie, Cloud Sicherheitskonzept und Datenklassifizierung gemacht haben.
VdZ: Welche Bedeutung spielt die Cloud für die Verwaltungsdigitalisierung?
SVA: Die Technologietrends Cloud, KI und auch Low-Code Plattformen können gemeinsam gedacht einen großen Mehrwert bei der Verwaltungsmodernisierung ermöglichen. Allerdings sind dies lediglich Werkzeuge, die erst durch neue digitale Kompetenzen und Strukturen in der Verwaltung ihre Mehrwerte auf breiter Front entfalten können. Der Nutzung von unterschiedlichen Clouds, egal ob nun im eigenen Rechenzentrum, in einer souveränen deutschen oder EU-Cloud oder sogar bei einem Public Cloud Hyperscaler, sollte immer eine Risikotrachtung des Cloud Anbieters und die Bewertung der Datenkritikalität vorausgehen. Es gibt sehr gute Beispiele, wo Cloud und KI bereits in Verwaltungen genutzt werden. Diese Beispiele gilt es immer und immer wieder aufzuzeigen, um zunehmend ein besseres Verständnis über die Mehrwerte auf breiter Front zu erzeugen.
VdZ: Wie sehen Sie die Durchdringung der Digitalisierung in der Verwaltung/Betrachtung der Gesamtheit?
SVA: Oh je, wo soll man da anfangen und wo aufhören. Darüber wird ja viel geschrieben und auch viel diskutiert. Trotz aller Bemühungen auf den unterschiedlichsten Ebenen ist der Fortschritt in der Gesamtheit alles andere als zufriedenstellend. Wahr ist, dass man nur mal ins europäische Ausland schauen muss, um frustriert festzustellen, wie weit wir in Deutschland abgehängt sind. Nimmt man jetzt noch die Tatsache hinzu, dass in den nächsten Jahren mehr als 1/3 aller Mitarbeiter in der Verwaltung aus dem Dienst ausscheiden, dann lässt dies nichts Gutes erahnen. Wahr ist aber auch, dass es viele kleine Einzelbeispiele gibt, bei denen Menschen mit viel Leidenschaft in ihrem eigenen Einflussungsbereich tolle Fortschritte machen. Um aber auf breiter Front die gewünschten und erhofften Fortschritte zu machen, wird es wohl ohne ein Aufbrechen von vielen verknöcherten Verwaltungsstrukturen nicht gehen.
VdZ: Wie sehen Sie mögliche Kooperationen mit Hyperscalern?
SVA: Es wird ohne die Hyperscaler auch zukünftig nicht funktionieren, allerdings sollte dies immer nur eine Option von vielen sein. Wenn man sich allein die Entwicklungsbudgets der Hyperscaler anschaut, dann ist das ein Vielfaches von dem, was andere aktuell an Umsatz generieren und es ist, als würde man sich hinter den fahrenden Zug werfen. Vor allem dort, wo Innovation ausschlaggebend ist, wird es ohne die Hyperscaler auch zukünftig nicht gehen.
VdZ: Wie sehen Sie die Rolle von Open-Source-Software?
SVA: Open Source ist wichtig und wird auch zunehmend eine gewichtige Rolle spielen. Viele kommerzielle Produkte bauen heute schon oft komplett auf Open Source auf, ohne dass dies bekannt ist. Open Source allerdings gleichzusetzten mit digitaler Souveränität ist sicherlich nicht zielführend. Eine zunehmende Relevanz ist sicherlich wünschenswert, allerdings dort, wo wirkliche Innovation geschieht und auch benötigt wird, werden kommerzielle Lösungen immer einen Vorsprung haben. Wichtig ist eine Wechselfähigkeit zu gewährleisten, um sich digital unabhängig zu machen.
VdZ: Was bringt der Blick in die Zukunft? Wie sehen Ihre zukünftigen Pläne aus?
SVA: Egal ob nun Cloud, Künstliche Intelligenz oder auch Low-Code Plattformen. All diese Technologien entfalten ihre Mehrwerte außerhalb der IT und bedürfen einer Anpassung von Organisationen und Prozessen. Unser Ziel ist und bleibt es als etablierter IT-Dienstleister mit einer sehr breiten Expertise in all diesen Technologiefeldern die Kunden zu befähigen, diese Technologien in ihrem Sinne auch einsetzen zu können. Wir setzen bereits viele Projekte mit innovativen Kunden um und nun gilt es auch die dafür zu gewinnen, die bisher eher skeptisch und veränderungsscheu waren. Dies geht sicherlich am besten, wenn man Ihnen aufzeigt, welche Mehrwerte es persönlich für Sie bringt und das die Belohnung größer ist als das Risiko, welches sie eingehen.
Die Ergebnisse der neuen Wegweiser-Studie Im Spannungsfeld zwischen Innovation und Souveränität: Cloud und die digitale Zukunft der Verwaltung - Markt, Entwicklungsperspektiven und Entscheidungsstrukturen wurden erstmalig im vollem Umfang auf dem ZuKo Cloud-Spezial am 11.09.2024 vorgestellt und zeigen damit wegweisende Erkenntnisse für die IT-Strategie für Bund, Land sowie Kommune und wie sich der Markt für die Bedarfsträger aufstellen sollte.
Sie können die Studie jetzt hier kostenfrei bestellen: