Einordnung
Oracle Deutschland bietet eine umfassende Cloud-Lösung, die speziell auf die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung zugeschnitten ist. Ihr Cloud-Angebot umfasst sowohl Infrastruktur- als auch Plattformdienste, die es Behörden ermöglichen, ihre IT-Ressourcen effizient zu verwalten und innovative Anwendungen zu entwickeln. Durch die Nutzung von Oracle Cloud können öffentliche Einrichtungen ihre Prozesse digitalisieren, die Datenanalyse verbessern und eine höhere Flexibilität bei der Bereitstellung von Dienstleistungen erreichen. Zudem unterstützt Oracle die Verwaltung dabei, die Sicherheitsstandards zu wahren und Datenschutzanforderungen einzuhalten. Mit der Implementierung von Cloud-Lösungen strebt Oracle an, die digitale Transformation in der Verwaltung voranzutreiben und gleichzeitig die Effizienz und Transparenz zu erhöhen.
Verwaltung der Zukunft: Wie differenzieren Sie sich auf dem Markt von Ihren Mitbewerbern? Was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale (USPs)?
Deml: USPs werden oft nur als technische Eigenschaften definiert. Bei Oracle sehen wir uns jedoch nicht als reinen Cloud-Anbieter im klassischen Sinn, wie man es von Public Clouds gewohnt ist. Aufgrund unseres späteren Markteintritts haben wir strategische Entscheidungen getroffen, die uns von anderen Anbietern unterscheiden. Einer unserer ersten Cloud-Kunden war die amerikanische Regierung. Unsere Stärke liegt darin, dass wir eine umfassende Cloud-Plattform anbieten, die von grundlegender Infrastruktur wie Compute- und Storage-Lösungen bis hin zu Software-as-a-Service reicht und alles dazwischen abdeckt. Diese Plattform kann sowohl in der Public Cloud als auch in anderen Bereichen implementiert werden.
Ein Beispiel: Für öffentliche Autraggeber und stark regulierte Branchen bieten wir unsere Sovereign Cloud an, die den europäischen rechtlichen Rahmenbedingungen entspricht. Zusätzlich bieten wir sogenannte Isolated Regions oder Government Clouds an, in denen wir das gleiche umfassende Service-Portfolio von über 110 Services bereitstellen – etwa für die innere und äußere Sicherheit. Das unterscheidet uns: Es geht nicht nur um einzelne Features, sondern um die Tiefe und Breite unseres Service-Portfolios, die auf dem Markt einzigartig sind.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Seit 1,5 Jahren haben wir einen Kooperationsvertrag, der dem BSI Einsicht in unsere Entwicklungs- und Sicherheitsprozesse ermöglicht. Dies unterstützt die Freigabe und Zulassung unserer Plattform in sensiblen Bereichen.
VdZ: Können Sie unseren Leser*innen von erfolgreichen Projekten und Best Practices berichten?
Deml: Über erfolgreiche Projekte kann ich derzeit nur im Rahmen bestehender Rahmenverträge berichten, da die Zitierbarkeit und Referenzierbarkeit unserer Kunden, insbesondere aus dem öffentlichen Sektor, eingeschränkt ist. Wir verarbeiten jedoch bereits sensible Daten, wie Sozial- und Schützenswertedaten, auf unserer Plattform. Konkrete Kundennamen kann ich momentan nicht nennen, aber wir arbeiten daran, bald spannende Erfolgsgeschichten teilen zu können.
Zum Thema Best Practices: Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz ist es entscheidend, von Anfang an auf regulatorische Vorgaben und Compliance zu achten. Oft wird das Thema Compliance erst am Ende eines KI-Projekts berücksichtigt, was dann kaum noch umsetzbar ist. Deshalb ist es essenziell, bereits bei der Architekturplanung bewusste Entscheidungen zu treffen, um ein sicheres und vertrauensvolles Umfeld für Entwickler und Techniker zu schaffen. Unsere Plattform unterstützt diesen proaktiven Ansatz, indem sie Compliance und Sicherheitsmechanismen von Beginn an integriert – anders als es in der Vergangenheit oft der Fall war.
Oft wird das Thema Compliance erst am Ende eines KI-Projekts berücksichtigt, was dann kaum noch umsetzbar ist. Es ist essenziell, bereits bei der Architekturplanung bewusste Entscheidungen zu treffen.
VdZ: Warum sind Sie Partner der Cloud-Studie?
Deml: Warum wir uns bei solchen Themen engagieren: Diese Studie ist eine wichtige Meinungsbildungsinitiative für Behörden, relevante Partner und Entscheidungsträger. Für unser Unternehmen ist es daher wichtig, aufzuklären und unseren Mehrwert darzustellen. Im Gegensatz zu Werbung bietet eine solche Studie Vergleichsdimensionen, die uns ermöglichen, unsere Position im Markt transparent darzustellen und Entscheidungshilfen zu bieten. Wir wurden eingeladen, an der Studie teilzunehmen, weil wir uns bereits auf dem Zukunftskongress und anderen Konferenzen hinsichtlich unserer Fähigkeiten und Produkte präsentiert haben. Das zeigt, wie wichtig diese Teilnahme für uns ist, insbesondere, wie ich anfangs erwähnt habe, zur Unterstützung fundierter Entscheidungsfindung.
VdZ: Welche Erwartungen haben Sie – hinsichtlich Einfluss, Wirkungsgrad und Veränderung – an eine Studie dieser Art?
Deml: Wie ich bereits erwähnt habe, sehe ich den Einfluss und die Wirkung dieses Standpunkts als entscheidend an. Er dient als wichtiger Orientierungspunkt bei der Entscheidungsfindung und wird in Zukunft, insbesondere mittelfristig, für viele Behörden, Kommunen und Länder relevant sein. Diese müssen Entscheidungen in Bezug auf Beschaffung treffen oder einschätzen, wo der Markt gerade steht – wer vorne liegt und wer vielleicht aufholt. Das bietet eine wertvolle Dienstleistung für die öffentliche Hand und das Umfeld, da es Orientierung und Unterstützung bei diesen Entscheidungen gibt.
VdZ: Welche Erkenntnisse aus der Studie haben Sie – positiv/negativ – überrascht?
Deml: Aus meiner Sicht liegt der große Vorteil der Studie darin, dass sie als Momentaufnahme den aktuellen Stand des Marktes festhält. Der Markt ist sehr dynamisch, aber es ist wichtig, dass eine unabhängige Partei das Umfeld analysiert und bewertet, um zu zeigen, wo wir aktuell stehen. Für den Markt ist das äußerst interessant, da man erkennen kann, wo man Wettbewerbsvorteile hat, wie ein Dritter Vor- und Nachteile einschätzt und wohin sich der Markt entwickelt.
Ich sehe es daher sehr positiv, dass es diese externe Meinungsbildung gibt, die Klarheit schafft und Orientierung bietet: Wo steht man? Wo sollte man sich hinbewegen? Oder wo ist man vielleicht schon gut positioniert? Besonders positiv finde ich, dass die Vergleichbarkeit hergestellt wurde, was oft schwierig ist, da Begriffe und Themen unterschiedlich definiert werden.
VdZ: Welche Bedeutung spielt die Cloud für die Verwaltungsdigitalisierung?
Deml: Ich sehe das als einen Baustein – ein Werkzeugkasten. Er ist wichtig, aber allein löst er keine Probleme. Cloud-Technologien können helfen, Innovationen voranzutreiben, Effizienz zu steigern und Sicherheit zu erhöhen, beispielsweise durch restriktive Datenzugriffsberechtigungen. Oracle spielt hier eine bedeutende Rolle, besonders im Regierungssektor weltweit. Wir haben öffentliche Referenzen in Ländern wie Großbritannien, Australien und den USA, wo wir aktiv Cloud-Architekturen bereitstellen. Dieser Werkzeugkasten ist entscheidend, um genau diese drei Themen – Effizienz, Innovation und Sicherheit – zu adressieren und somit die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen voranzutreiben.
VdZ: Wie sehen Sie mögliche Kooperationen mit Hyperscalern?
Deml: Grundsätzlich sehen wir uns mittlerweile, nach rund zwei Jahren, als den vierten Hyperscaler neben AWS, Google Cloud Platform und Microsoft Azure. Neben den multinationalen Konzernen gibt es auch lokale Anbieter, wie zum Beispiel IONOS, Stackit oder die Landesrechenzentren. Aus meiner Sicht liegt der Schlüssel in der Mischung. Es geht nicht darum, dass eine Plattform, ob lokal oder global, die gesamte IT-Architektur abdecken muss. Das zentrale Stichwort ist Interkompatibilität. Multicloud steht letztlich genau dafür: die Fähigkeit, die Stärken verschiedener Anbieter zu kombinieren und so die Interkompatibilität zu nutzen. Manche Anbieter machen das besser, andere schlechter. Ich denke, wir sind gut aufgestellt und gestalten den Markt aktiv mit. Als Hyperscaler haben wir durch unsere globale Präsenz auch einen großen Einfluss auf den öffentlichen Sektor. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern auf kommunaler, Landes- und föderaler Ebene – das halte ich für entscheidend.
VdZ: Wie sehen Sie die Rolle von Open-Source-Software?
Deml: Bei Oracle setzen wir in vielen unserer Infrastruktur- und Plattform-Services auf Open Source. Wir leisten zudem einen wichtigen Beitrag zu verschiedenen Open Source-Projekten, die von Organisationen wie der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) getragen werden, welche zahlreiche Projekte konsolidiert. Unsere Cloud-Services basieren ebenfalls auf Open Source, um Kunden die Flexibilität zu bieten, es in ihrer eigenen Cloud-Architektur, gemanagten oder gehosteten Architekturen zu nutzen – und gleichzeitig Innovationen anderer Cloud-Anbieter einzubinden.
VdZ: Was bringt der Blick in die Zukunft für die Cloud?
Deml: Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Adaption und Digitalisierung von Verwaltungsprozessen deutlich vorantreiben werden. Natürlich hoffen wir bei Oracle, ebenfalls einen Beitrag dazu leisten zu können. Wie bereits erwähnt, wird sich die bisherige binäre Denkweise – also das strikte Einteilen in 'gut' oder 'schlecht' – aufweichen. Dies zeigt sich bereits im kommerziellen Bereich, insbesondere bei der Entwicklung hin zu Multi-Cloud-Lösungen. Diese Interoperabilität wird entscheidend sein, um die Innovationskraft zu stärken und die Digitalisierung der Verwaltung weiter voranzubringen.
VdZ: Herr Deml, vielen Dank für das angenehme Gespräch.
Die Ergebnisse der neuen Wegweiser-Studie Im Spannungsfeld zwischen Innovation und Souveränität: Cloud und die digitale Zukunft der Verwaltung - Markt, Entwicklungsperspektiven und Entscheidungsstrukturen wurden erstmalig im vollem Umfang auf dem ZuKo Cloud-Spezial am 11.09.2024 vorgestellt und zeigen damit wegweisende Erkenntnisse für die IT-Strategie für Bund, Land sowie Kommune und wie sich der Markt für die Bedarfsträger aufstellen sollte.
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