offene Daten

Kompetenzen bündeln und Rahmenbedingungen optimieren

Die Schwerpunkte der "Open Government Data"-Strategie der Schweiz 2020

Das Bundesamt für Statistik (BfS) der Schweizerischen Eidgenossenschaft definiert gemeinsam mit dem Datenverantwortlichen des Bundees einmal im Jahr die Schwerpunkte der "Open Government Data"-Strategie (OGD) 2019-2023. Die Strategie wird durch die Geschäftsstelle Open Government Data beim BfS umgesetzt und koordiniert. Die Schwerpunkte für 2020 wurden kürzlich veröffentlicht.

Die Strategie umfasst fünf Gesamtziele. Eine hohe Datenqualität sowie die Fortsetzung und Weiterentwicklung des Datenportals opendata.swiss. Im Rahmen dessen sollen nationale Datenpublikationen besser koordiniert und gefördert werden. Es soll ein zentrales Register für öffentliche Daten geschaffen und dessen Bekanntheit gesteigert werden. Das BfS will Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung der zur Verfügung gestellten Daten motivieren. Aus den offenen Daten sollen Applikationen oder Web-Anwendungen entstehen, die dem Gemeinwohl zu Gute kommen. Die Strategie soll der Innovationsförderung, aber auch der Transparenz des Staates und der Partizipation der Bevölkerung dienen.

Auf dem Portal opendata.swiss werden mittlerweile über 7.000 Datensätze zur Verfügung gestellt.
© Screenshot opendata.swiss

Rechtlicher Rahmen und Standards für offene Daten

Ein Schwerpunkt in diesem Jahr ist es, die Kommunikationsmaßnahmen zu offenen Daten zu verstärken und dadurch die Schweizerinnen und Schweizer weiterzubilden sowie für die Thematik zu sensibilisieren. Für die Grundsätze von OGD (Erhebung, Pflege, einheitliche Aufbereitung etc.) soll ein gesetzlicher Rahmen geschaffen werden. In der Umsetzung bedeutet das, dass die Notwendigkeit rechtssetzender Maßnahmen geprüft wird. Das bestehende Nutzungsmodell für OGD soll ebenfalls überarbeitet werden. Die Erkenntnisse werden in Form eines Berichts im November 2020 an den Bundesrat übergeben. Die Publikation der Daten soll über sogenannte „Daten-Domänen“ erfolgen. Es werden „Daten-Themenführerschaften“ durch Fachämter mit entsprechenden Kompetenzen übergeben, die die Daten pflegen. Die Standards für offene Daten will das BfS in einem Rahmendokument festhalten. Um einen Überblick über den Fortschritt und die Qualität der OGD zu gewinnen, sollen eine Controlling-Instanz und ein entsprechender Prozesse etabliert werden.

Aufbau einer Open Data Community

Es ist geplant, dass zweimal jährlich ein runder Tisch für OGD stattfindet. Teilnehmen sollen Datenpublizisten sowie Datennutzer. Mit dem Blick der Datennutzer und potenziellen Entwicklern sollen Publikationsprozesse, das Qualitätsmanagement, die Nutzerverwaltung und die Automatisierungen optimiert werden. Außerdem soll so die Nachfrage nicht außer Acht gelassen werden. Welche Daten brauchen und wünschen sich Entwickler überhaupt? Mit der Zusammenkunft soll eine Open Data Community entstehen, die stetig an der Verbesserung der OGD-Strukturen arbeitet.

Die Schweiz plant außerdem, externe Richtlinien aus EU, G8 und OECD zu prüfen und ggf. den eigenen Rahmen entsprechend zu adaptieren.

Von Pixelschweiz bis Picknick-App

Für die Geo-Daten des Kantons Zürich wurde ein „Open Data-Shop“ in Form einer Web-Anwendung entwickelt. Die Daten sind weiterhin frei verfügbar, jedoch ansprechend sortiert und besser auffindbar, wie man es sonst aus dem eCommerce gewöhnt ist. So soll Nutzern die Arbeit mit offenen Daten erleichtert werden. Eine Open Data Anwendung für Zürich ist Ende letzten Jahres entwickelt worden. Mit der ZüriPicknick-App kann man den besten Platz für Decke und Picknick-Korb auffinden.

Im aktuellen Open Data Projekt „Minecraft4Switzerland“ wurde die Schweiz auf Basis von offen zur Verfügung gestellten Geo-Daten im beliebten Spiel „Minecraft“ nachgebaut.

Wer aktuell unter den Reiserestriktionen leidet, kann dort die verpixelte Schweiz erkunden.